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Kündigungen der "anderen" Art

Es gibt Kündigungen. Und es gibt Kündigungen. Man möge mich bitte nicht missverstehen, Kündigungen von Kunden tun weh. Sehr weh. Genauso weh tun die von Mitarbeitern. Vielleicht sogar ein bisschen mehr.

Mitarbeiter, die ja meist im Laufe der Zeit zu Freunden geworden sind, sieht man meist mehr als andere Menschen, man wächst menschlich als Team zusammen. Da tut eine Trennung schon sehr weh und belastet einen selbst und die Kolleginnen und Kollegen.

Heute ist ein solcher Tag, den ich einfach am liebsten aus dem Kalender streichen möchte. Und dann ist es noch der 23. Januar. Ein Mitarbeiter hat mir heute von seiner Absicht berichtet, in naher Zukunft (fast) nicht mehr für uns zu arbeiten. Auslöser dafür ist eine rein private Angelegenheit, ich respektiere und akzeptiere dies, aus seiner Sicht kann ich seine Entscheidung sehr gut nachvollziehen. Es ist für ihn und somit für uns als Team die richtige Entscheidung.

Auf mich kommen nun die unangenehmen Aufgaben zu, die ich teilweise schon begonnen habe. Dazu zählt unter anderem, die "anderen" zu informieren, die Übergabe rechtzeitig zu planen und einzuleiten, einen Nachfolger zu suchen, ...

:'(

Kommentare

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L.

Trennungen tun weh. Egal ob sich ein Kunde von einem Trennt, die Freundin oder auch Mitarbeiter. Gerade bei Mitarbeitern, die man selbst eingestellt und angelernt hat entwickelt sich aus einem anfangs distanzierten Verhältnis ein freundschaftliches und nach einiger Zeit sogar (zumindest in guten Betrieben, ich gehe mal davon aus das manitu einer ist :biggrin: ) ein nahezu familiäres.

Ja, eine Firma ist eine große Familie, eine Kündigung oder gar ein Todesfall tun sehr Weh, genau wie Streit. Leider geht dieser Familiengedanke im Deutschland des 21. Jahrhunderts immer weiter Verloren. Menschen wie Herr Ackermann oder Herr Schrempp tragen nicht unerheblich dazu bei. Viel Schlimmer ist jedoch, das eben diese Leute den Spargedanken in ihren Unternehmen mit eiserner Hand durchdrücken und dieser sich natürlich auch auf die kleinen Subunternehmen (manitu gehört ja gewissermaßen auch zu den Zulieferern) auswirkt. Die Preise werden gedrückt und teilweise muss - leider - auch am Personal gespart werden. So wird dann halt nicht mehr ausgebildet - zu Teuer.

Die bestehende Belegschaft wird vom Keulenschwingenden Personalchef in Schach gehalten (oder soll man sagen erpresst?) (Wenn ihr nicht... dann gehen wir nach Polen/Indien/etc) und der Staat erleichtert den Unternehmen dies, da der planmäßige Stellenabbau voll abgeschrieben wird. Also was tun? Die Belegschaft reisst sich den Arsch auf, arbeitet was das Zeug hält, lässt sich auf Kürzungen ein mit dem Resultat dass das Unternehmen das Geld für den Umzug ins Ausland noch schneller zusammenhat und trotz Rekordgewinn die Kündigungen schreibt. Unsere Regierung setzt noch einen oben drauf und erhöht die Steuern. Da erzähle mir bitte nocheinmal jemand wie das mit der Motivation funktioniert...

Resultat ist eine allgemein negative Stimmung bei den Arbeitssuchenden, sie kommen mit einer Art Grundablehnung zu Vorstellungsgesprächen, nach x-tausend Ablehnungen ist das auch nicht weiter verwunderlich. Gerade Auszubildende oder solche die es werden wollen haben enorme Probleme eine gute Perspektive zu entwickeln, da viele Unternehmen gar nicht mehr ausbilden oder schon bei Abschluss des Vertrages sagen: Übernommen wirst du nicht. (Aber in der Öffentlichkeit als großer Samariter der soviel und sogut ausbildet dastehen wollen - mit Zeitungsartikel, etc.)

Hinterher will das Arbeitsamt die fertig ausgebildeten Leute, die das große Unternehmen verlassen mussten, für 1€ / Stunde vermitteln oder über eine PSA vermieten. Leider stellt sich dann heraus dass die Ausbildung im Prinzip nur aus billiger Arbeit im Callcenter bestand - die Qualifizierung ist abseits der Prüfungsfragen nicht mehr gegeben. Also nochmal ausbilden :'(

Es ist zum KOTZEN - Ich habe wirklich keine Lust mehr auf diese scheiße es geht teilweise zu wie im Irrenhaus.

So sorry für den kleinen Austicker. Was raus muss muss raus.

Manuel Schmitt (manitu)

Dem schließe ich mich vollkommen an!

jn

Sehr schöner Text Manuel... hat auch mich "getroffen".

Olli

ich habe bei uns schon viele Menschen kommen aber auch viele gehen sehen und muss ehrlich sagen das ich da warscheinlich etwas "kühl" bin denn für mich ist jeder Mitarbeiter eine Arbeitskraft aber kein Freund.

Ceryon

Es ist wahrscheinlich alles eine Frage der Sichtweise. Aber auch ich bin jemand, der privat eher wenig bis gar nicht mit seinen Firmen-Kollegen zu tun hat, weil ich das so will. Ich habe diverse Firmen-Feiern nicht mitgemacht, weil sie mir die Zeit stehlen, die ich sonst mit Familie und Freunden verbringen könnte.

Der X.

Steigert doch das "WIR" gefühl.
Aber sonst sag ich dazu auch nichts.
Ich denke Menschen mit dennen man mindestens 160
Stunden im Monat verbringt mit den ist es doch schön
Abends etwas zu machen.

Manuel Schmitt (manitu)

Dazu sage ich besser nichts.

Olli

@Manuel
jeder hat seine eigene Meinung aber ich kann Dich verstehen.

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