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Richterskala

Ich hatte gestern einen Termin am Landgericht Dortmund, ich sollte als Zeuge in einem Prozess gegen einen ehemaligen Kunden (nennen wir ihn fortan Herrn A. wie "A"ngeklagt), dem Steuerhinterziehung zur Last gelegt wurde, aussagen. Der nachfolgende Eintrag ist länger geworden - viel länger. Also sehr viel Zeit zum Lesen mitbringen!

Die Bahn

Dortmund ist nicht ganz um die Ecke. Es stand also die Wahl zwischen Auto und Bahn. Der einzig relevante Zug wäre um kurz vor fünf Uhr gewesen, und unterwegs arbeiten ist nicht unbedingt meine Lieblingsbeschäftigung. Ich entschied mich also, dem Motorsport zur fröhnen.

Ich wurde für 10:00 Uhr geladen. Ich bin also nachts um 04:00 Uhr aufgestanden und um kurz für 5 losgefahren. Ich habe mich an der Tankstelle mit Sprit, Bounty, Corny Müsliriegel "Nuss" und RedBull eingedeckt. Ich dachte, es würde ein kurzer Tag.

Die nächtliche Fahrt war eigentlich sehr entspannend und angenehm, die Straßen dank der Zeit noch fast gänzlich leer. Ich bin fast eine Stunde lang mit Tempomat gefahren, ohne ein einziges Mal zu bremsen (und Auffahrunfälle zu bauen :razz: ).


Keine Umleitung möglich

Doch dann ging es los. Der erste Stau. Auf der A3. Und was sagt mein Navigationssystem dazu, auf das ich mich bisher immer verlassen konnte:


(sorry für die schlechte Bildqualität)

Und so kam ein Stau nach dem nächsten. Letztendlich erreichte ich dann Dortmund gegen halb Neun.


Reinhard Bütikofer, Guido Westerwelle und Kurt Beck

In Dortmund leitete mich nein Navigation durch die gerade erwachende Innenstadt. An einer roten Ampel haltend entdeckte, als ich kurz auf die Navigationskarte schaute, ich im Rückspiegel, dass sich ein Streifenwagen mit Blaulicht hinter mich gestellt hatte. Ich dachte mir "vielleicht haben die gemerkt, dass ich ortsunkundig bin, und wollen mir helfen!". Ich hatte mich schon gefreut.

Die junge Polizistin kam also zur mir an die Fahrerseite, ihr Kollege schlich um mein Fahrzeug herum. Ich machte also die Fensterscheiben runter:
Ich: Hallo! Ich bin gerade auf dem Weg zum Landgericht und bin gerade mit den vielen Straßen hier und meinem Navi etwas beschäfigt.

Polizistin: Hallo! Können Sie sich vorstellen, warum wir Sie angehalten haben?

(den Kommentar "Ähhh... Sie haben mich doch gar nicht angehalten, ich halte doch wegen der roten Ampel" habe ich mir verkniffen. Das war auch gut so.)

Ich: Vielleicht weil ich etwas unsicher hier herumfahre und auf mein Navi geschaut habe?

Polizistin: Nein! Wir stehen da hinten im Gebüsch und schauen gezielt auf Rotlichtverstöße.

(die Kommentare "Und warum wollen Sie dann etwas von mir" oder auch ein "Ich bin hier nicht zum Sextourismus" habe ich mir ebenfalls verkniffen)

Ich: Ja und? Ich bin definitiv bei grün gefahren!

Polizistin: Bei Gelb drücken wir ja nochmal ein Auge zu. Und das war definitiv rot.

Ich: Ich bin 100%ig sicher, dass das grün war, ich habe sogar extra vorher geschaut!

Polizistin: Ich hätte gerne Führerschein und Fahrzeugpapiere.
Diese habe ich ihr gegeben, sie ging zum Streifenwagen, wo sie wohl alles prüfte. Sie kam zurück zu mir ans Auto:
Polizistin: Das können wir hier vor Ort nicht mehr schreiben, weil es mehr als 35 Euro sind. Das Programm wird mich danach fragen: Geben Sie den Verstoß zu?
Hallo??? Bin ich schizophren (genauer: Habe ich eine dissoziative Persönlichkeitsstörung)? Ich habe doch eben noch gesagt, dass ich sicher bin, dass ich bei grün gefahren bin. Und dem ist auch so. Westerwelle und Beck hätten diese Wahl verloren, Bütikofer hätte seine wahre Freude an dieser Farbe gehabt!
Ich: Nein!

Polizistin: Dann werden Sie etwas per Post erhalten. Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie helfen?

(Aha! Also doch!)

Ich: Ja. Ich will ja, wie gesagt, zum Landgericht. Bekommt man dort bequem einen Parkplatz?

Polizistin: Ja, eigentlich schon. Vielleicht müssen Sie ein paar Meter laufen.

Ich: Gut, danke.

Polizistin: Gute Weiterfahrt!
Man beachte übrigens, dass ich nicht aufgeklärt wurde, dass ich mich gar nicht zu der Sache äußern muss.

Ich bin ja mal gespannt. Ich lasse es hier definitiv darauf ankommen. Dann sollen sie bitte in Dortmund Starenkästen aufstellen und Beweisfotos anfertigen.


Hauptstraße

Ich erreichte also das Landgericht. Und direkt vor dem Gebäude ein freier Parkplatz. Ich habe mich also umgeschaut und nach einem Halteverbotsschild gesucht. Nichts dergleichen. Auch kein Hinweis auf Parkscheinpflicht, auch kein Parkscheinautomat. Und in den beiden Fahrzeugen links und rechts neben auch keine Parkscheibe und kein Parkschein.

Sollte das etwa eine Gerichts-Besucher-freundliche Parksituation sein? Ich wollte dem nicht ganz glauben. Ich ging also ins Landgericht und fragte die Sicherheitsbeamtin, ob ich vor dem Haus auf der Hauptstraße wirklich ohne Parkscheibe und ohne Parkschein stehen bleiben könne. Sie war sich sicher und bejahte. Also doch: Dortmund ist toll!


Gehören Sie zum Haus?

Ich ging also zum Saal, in dem die Verhandlung stattfinden sollte und hatte mich darauf gefreut, vielleicht etwas früher vernommen werden zu können, um auch wieder früher heim zu können. Pustekuchen. Die Verhandlung begann erst um 10 Uhr.

Ich denke, ich werde es nicht schaffe, dass alle angerufen werden und eine Stunde früher kommen müssen. :thinking:

Ich ging also in die öde Gerichts-eigene Kantine und bestellte mir einen Kaffee:
Kantinen-Mitarbeitern: Gehören Sie zum Haus?

Ich: Nein! (ich hoffe wirklich, dass ich nicht so aussehe, als gehöre hierher)
Ich schlürfte also den 90-Cent-Kaffee und genoß den Ausblick. Auf eine fast leere Kantine.


Fix für Juristinnen

Es galt also, noch einige Zeit totzuschlagen. Ich ging wieder vor die Tür und schaute mir an, wer so alles ins Gericht ging und wieder herauskam. Dabei viel mir auf, dass die meisten Juristinnen allesamt einige Dinge gemeinsam haben:
  • Perlenkettchen
  • Schwarzes Kostümchen
  • blondierte Haare
  • viel zu viel Spachtelmasse

    Da kam mir doch gleich eine Geschäftsidee:


    (und nein, im Text ist nichts doppelt)

    :rofl:


    Bedürfnisse

    Damit es nachher in der Gerichtsverhandlung nicht zu bösen Überraschungen kommt, suche ich mir kurz vor dem Termin mal noch eine Toilette.

    Ich glaube, man hat am Landgericht in Dortmund - trotz Sicherheitsschleuse - Angst vor Toilettenmissbrauch. Denn die sind so gut versteckt, da würde ich sogar mein Geld verstecken. Schließlich gehe ich ins 3. Obergeschoss, vorbei an einer jungen (blonden) Dame, die sichtlich verwundert ist, dass ich hier herumlaufe. Egal: Bedürfnis ist Bedürfnis.


    Erkannt

    Kurz vor 10 Uhr finde ich mich also vor dem Gerichtssaal ein, damit es pünktlich losgehen und ich hoffentlich bald heimfahren kann. Während des Wartens lese ich die Beschreibung des Gerichtstermins an der Tafel durch: 4 Angeklagte, statt nur einem. Keine Ahnung, wer die anderen 3 drei sind.

    Jetzt geht's los. Oder doch nicht? Denn:
    10:00 Uhr: Wer fehlt? Der Anwalt eines Angeklagten.
    Während des Wartens bittet mich der vorsitzende Richter um Entschuldigung. Wohlgemerkt, ohne mich vorher gefragt zu haben, ob ich der überhaupt bin. Davon ausgehend, dass es nicht mehrere geladene Schmitt-Herren gibt, befürchte ich, dass ich der einzig geladene Zeuge bin, und das lässt mich nichts Gutes hoffen, wozu ich ja genügend Zeit habe:
    10:15 Uhr: Wer fehlt immer noch? Der Anwalt eines Angeklagten.
    10:25 Uhr: Wer kommt viel zu spät? Der Anwalt eines Angeklagten.
    Nicht mal eine böse Ermahnung gab es. Schade!

    Ach übrigens. Die eine Richterin war die junge, blonde Dame, die mich bei meinem Bedürfnis (nicht dem Verrichten desselben!) so kritisch angeschaut hatte. Ich vermute, es war die Personaltoilette der Richter.


    Hinterzimmer

    Zu Beginn der Verhandlung, die übrigens am gestrigen Tag nur fortgesetzt wurde, kam plötzlich jemand durch die Tür, durch die normalerweise nur die Richter und Schöffen in den Gerichtssaal kommen. Man hatte wohl vergessen, die Tür zum Hinterzimmer abzuschließen.

    Ich glaube, ein wahnsinniger, tolwütiger Terrorist, der diese Verhandlung hätte bereichern wollen, hätte das nicht geschafft. Sein medialer Effekt wäre, zumindest für mich, verpufft, denn im Vergleich zu diesem Tag wohl vernachlässigbar.


    Internet - Reloaded

    Eigentlich dachte ich, ich als Zeuge sollte kurz etwas dazu sagen, was unser ehemaliger Kunde einmal bei uns bestellt hatte, was wir an Dienstleistungen erbracht haben, damit sich die Richter und Schöffen ein Bild davon machen konnte, ob das dafür spricht, was man ihm zur Last gelegt hat.

    Eigentlich. Nein. Denn ich musste erst einmal erklären
  • was Domainnamen sind
  • was Top-Level-Domains sind
  • was eine Domainvergabestelle ist
  • was ein Domain-Registrar ist
  • was ein Domain-Wiederverkäufer ist
  • welche Bedeutung die Owner-C, Admin-C, Tech-C und Zone-C-Kontake einer Domain haben
  • was eine Domaininhaber-Änderung ist und wie sie abläuft
  • was ein DISPUTE-Antrag der DENIC ist
  • wie Markenrechtsverletzungen bei Domainnamen durch die DENIC ehandhabt werden
  • was ein DISPUTE-Antrag ist
  • was ein Providerwechsel ist
  • wofür KK-Antrag steht
  • was Webhosting ist
  • was Serverhousing ist
  • was ein Webhosting-Paket / Account ist
  • was eine Homepage / Internetpräsenz ist
  • was eine Codomain / Zusatzdomain ist
  • was eine Subdomain ist
  • was ein Provider ist
  • was ein Domain-Provider ist
  • was ein Rechenzentrum ist und macht
  • und noch so vieles mehr, was ich nicht mehr weiß

    Und nein, das ist kein Witz und nicht mal übertrieben. Ich habe hier fast 2 Stunden lang das Internet erklärt.

    Die Anwälte der Angeklagten, insgesamt 6 Stück (der Hauptangeklagte hatte gleich drei), sowie der Staatsanwaltschaft übten sich in
  • Geduld
  • Ruhe und Schweigsamkeit
  • Zeitungs-Lesen
  • SMS-Lesen und Tippen

    Ich hoffe, ich muss dies nicht als Wertung meiner Ausführungen verstehen.


    Timeshift

    Nun ging es endlich zum eigentlichen Teil. Ich durfte endlich die ehemalige Geschäftsbeziehung zum Hauptangeklagten erklären. Eigentlich wäre das ganz einfach gewesen: Der Herr war bei uns erst Webhosting-Kunde, dann zum Schluss Serverhousing-Kunde mit rund 500 Domainnamen. Ende.

    Doch man wollte auf Nummer sicher gehen. Die Polizei war gründlich. Sie hatte beim Hauptangeklagten eine Menge E-Mails gefunden, ebenso Rechnungen, Gesprächsnotizen, usw. Diese wurden alle einzeln verlesen und besprochen. Ausführlich. Um sicher zu gehen. :grrr:

    Ich frage mich nur, wozu das gut sein sollte. Der Kunde war vor über 5 Jahren bei uns. Daran habe ich nur noch bedingt Erinnerung, und das meiste davon ergibt sich doch eben aus den sichergestellten Unterlagen. Vielleicht dachte man ja, der gute Herr hätte Rechnungen etc. gefälscht. Nur wäre das unsinnig, sie dann auch noch zu bezahlen. Denn das hat er getan. Zwar mit Problemen, aber dennoch: Er hat es.


    Pause

    Es ging also auf die Zeit zu, zu der ich schon längst wieder unterwegs sein wollte. Doch der Richter ordnete eine Mittagspause an. Obwohl ich darum gebeten hatte, ob man darauf nicht verzichten könne. Leider nicht. Schade.

    Auf dem Weg nach draußen fragte ich den Staatsanwalt, ob er denn nichts fragen wolle. Nein, er meinte, dass der Angeklagte noch viel fragen würde. Wie bei allen anderen Zeugen vor mir auch. Ich befürchtete Schlimmes.

    Ich ging also zu meinem Auto. Was sehe ich da an meiner Windschutzscheibe? Ein Ticket. :angryfire: Nicht, dass ich noch extra gefragt hätte! Also löste ich sicherheitshalber einen Parkschein, damit man mich nicht noch abschleppt oder es noch teurer wird.

    Es beginnt Zeit-Totschlagen. Man ruft langvergessene Freunde an, schreibt sinnlose SMSe und schaut den Juristinnen dabei zu, wie sie den nahegelegenen Drogeriemarkt plündern.


    Strukturschwach

    Gegen Ende der Pause gehe ich zurück in den Gerichtssaal. Ich habe mich mit einem der Anwälte eines Angeklagten über das Ticket unterhalten. Er meinte, ich solle es doch als "Investition in eine strukturschwache Region" sehen, schließlich habe man uns Saarländer ja auch lange genug subventioniert.

    Sorry, aber es musste raus:
    Hallo??! Wir haben schließlich viele Jahre gar nicht zu Deutschland gehört!
    Ich erntete viele Blicke geschichtsunkundiger (nicht gerichtsunkundiger) Juristen.


    Hier vorne ist es viel schöner

    Nach der Pause ging es also weiter mit Fragen des Richters. Ich ging nach Aufforderung nach vorne, wo die Richter und ich uns einige Rechnungen angesehen hatten - zur Verdeutlichung.

    Zwei der drei Anwälte des Hauptangeklagten waren wohl gerade mit SMS-Romanen beschäftigt, denn nur einer davon kam nach vorne. Ich hatte schon jetzt nicht wirklich das Gefühl, dass man ihn als Verteidiger bezeichnen konnte. Allen Fragen, die zu Lasten seines Mandanten gingen, und die man mir gestellt hatte, hätte er wohl genau so beantwortet.

    Ich konnte es mir nicht verkneifen, auch während einer Gerichtsverhandlung einmal etwas Unsinniges dazwischen zu werfen:
    Hier vorne ist es ja viel schöner als dahinten
    Der eine Anwalt meinte dazu nur
    Ja, der Herr A. ist ja auch nicht hier!
    :rofl:

    Doch da passierte es. Herr A. kam doch nach vorne und meinte, an dem Witzmarathon teilnehmen zu müssen. Doch sein Anwalt bremste ihn:
    Herr A! Ihre Witze will hier keiner hören!


    Jura, nicht Mathemathik

    Als es weiter um Rechnungsfragen ging, kam ein zweiter Anwalt von Herrn A. nach vorne und wollte mitreden. Es ging konkret um eine Rechnungsposition, exemplarisch wohlgemerkt:

  • 121 mal Jahresgebühr .de-Domains (laut Anlage)
  • Einzelpreis 23,88 DM
  • Gesamtpreis 2.889,48 DM

    Der Anwalt fing an, auf seinem Handy 2.889,48 durch 12 zu teilen, um die Jahresgebühr einer .de Domain zu ermitteln. :thinking: Gut, dass er Anwalt geworden ist.


    Arithmetisches Mittel

    Nach der Vernehmung durch den Richter bekamen die Nebenangeklagten die Gelegenheit Fragen zu stellen. Zum Glück keine. Danach kamen die Anwälte des Herrn A. an die Reihe.

    Es gab nur einen, der eine wirkliche Frage gestellt hatte. Er hatte einen Zeitungsartikel zur Hand, in der es um den durchschnittlichen Verkaufspreis einer Domain bei Sedo ging. Dieser läge bei knapp 2.000 Euro.
    Ich: Na klar, denn das ist ja der durchschnittliche Preis, in den auch Verkaufserklöse von Beststellern, die z.T. 6-stellige Summen erzielt haben, eingerechnet sind.
    Ich ersparte es mir, ihm den Begriff des arithmetischen Mittels zu erläutern. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass das nicht ganz die Antwort war, die er hören wollte.

    Zum Glück gab es hier keine weiteren Fragen.


    Richterskala

    Nun legte Herr A. los. Die ersten Fragen an mich hatten wohl die Absicht, dass ich ihm attestieren sollte, dass ich ihn in seinem "gehobenen" Alter nicht mehr für zurechnungsfähig und schon gar in der Lage sähe, dass er sich jemals in die Internetbranche hätte einarbeiten können.

    Anschließend kam er zum Thema "Was kostet eine Webseite?". Er begann, mich nach meiner Einschätzung nach dem Preis einer Webseite bzw. zum Gehalt eines Webdesigners zu fragen:
    (...)

    Herr A.: Was denken Sie? Ist xxx DM viel? Oder xxx? Sind 500 DM die Obergrenze?

    Ich: Nein, da gibt es keine, das ist nach oben offen auf der Richterskala.
    Anfangs verstand ich die Situationskomik überhaupt nicht, ich merkte nur, dass die Richter schmunzelten. Ich also zu den Richtern:
    Ich: Habe ich etwas Falsches gesagt?

    Richterin: Nein, nur das Wort R I C H T E R skala.
    Jetzt wußte ich, dass ich es geschafft hatte. Humor aus Richtern herauszukitzeln. Und aus Richterinnen.


    Visitenkarten

    Der Angeklagte machte weiter mit seinen Ausführungen:
    (...)

    Herr A.: Wenn Sie einen Freund hätten, mit dem sie auch Geschäfte machen, würden sie ihm dann die Webseite kostenlos erstellen?

    Ich: Mit Freunden mache ich keine Geschäfte.

    Gelächter im Raum
    Nach vielen weiteren, minutenlangen Ausführungendes Herrn A. fuhr er unter anderem weiter mit seinem Lieblingsthema: Subdomains. Schon beim puren Hören des Wortes Subdomain musste ich es in den Raum werfen:
    Weiß hier jeder im Raum, was eine Subdomain ist? Nein?
    Es folgte eine technische und rechtliche Erklärung meinerseits, was Subdomains sind.

    Der Angeklagte fuhr fort:
    Herr A.: Was denken Sie? Wie wäre es, wenn ich eine Anzeige in einer Tageszeitung schalten würde, in der ich die Domain rechtsanwaelte.dortmund.de bewerben würde, was ein Portal für Rechtsanwälte hier in Dortmund sein soll. Hätte das Erfolg?

    Ich: Dazu müssten Sie erst einmal die Domain dortmund.de besitzen. Zweitens kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendeiner der hier anwesendenn Rechtsanwälte dann eine E-Mail-Adresse der Form hans-juergen.mueller@rechtsanwaelte.dortmund.de haben möchte, denn dann brauchen wir bald DIN A4-Visitenkarten.
    Offensichtlich gefiel es allen Beteiligten im Raum, dass ich dem Angeklagten mehrmals seine "Tour" vermasselt habe, die Stimmung wurde zunehmen lockerer und lustig, zumal der vorsitzende Richter Herrn A. mehrmals unterbrach mit Sätzen wie
    Jetzt hören sie doch mal auf, Aussagen und Ausführungen zu machen, und stellem Sie dem Zeugen konkrete Fragen!
    Köstlich, einfach nur köstlich, denn der Richter wurde zunehmend und zu recht ungeduldig! :lol:


    Bremser

    Die drei Anwälte des Herrn A. hatten den Begriff Bremser an der Universität wohl missverstanden, denn sie fingen an, ihren Mandanten zu bremsen:
    Herr A.! Hören Sie auf! Es reicht
    Das Drama neigte sich also langsam einem Ende zu. Der Richter entließ mich mit einem ernstgemeinten Dank und einem Wisch, mit Hilfe dessen ich mir mein Zeugengeld abholen gehen konnte:
    Ich: Das mache ich lieber schriftlich, aber dennoch danke.

    Ein Anwalt: Oder verzichten Sie darauf und sehen Sie es als Investition in eine strukturschwache Region.
    Alter Witz. Aber naja, darum ist er ja Anwalt, und kein Comedy-Star.

    Auf dem Weg aus dem Gebäude ging ich nochmals kurz bei der Dame vorbei, die mir heute morgen so nett bestätigt hatte, dass ich keinen Parkschein bräuchte. Nach einigem hin und her sagte sie, dass sie meinte, dass ich in der Seitenstraße geparkt hätte. Soviel zum semantischen und geometrischen Unterschied zwischen meinem "Ich parke auf der Hauptstraße vor dem Gebäude" und ihrer Vorstellung davon.


    5 Stunden

    Die ganze Zeugenaussage hat netto, also Pausen etc. abgerechnet, knapp 5 Stunden gedauert. Dementsprechend meldete sich auch mein Hals zu Wort, der anfing, zu schmerzen.

    Ich fuhr also nach Hause. Bzw. rollte. Meterweise. Durch den Stau auf den Autobahnen. Da mein Navi einen Stau nicht kannte, wollte ich ihm helfen und suchte mir selbst eine Umgehung. Nachdem ich kurz vor den Stau wollte und etwas die Orientierung verloren hatte, verließ ich mich wieder auf mein Navi, welches mich schnurstracks wieder auf dieselbe Autobahn hinter den Stau lotste. :grrr:

    Während der ganzen Staus konnte ich dann erleben, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Autofahrer nicht weiß, wo man sich im Staufall einzuordnen hat (sprich Rettungswege schaffen soll). Erschreckend und erbärmlich, vor allem dann, wenn einige hundert Meter später ein total zerschrotteter Mercedes-Van steht, und einige weitere hundert Meter später der Rettungswagen nicht durchkommt. :doh:


    Senilität

    Mein Navi meinte übrigens während der Rückfahrt, dass ich entweder senil oder Anweisungs-resistent wäre, denn künftig präsentierte es mir alle Ansagen gleich dreifach:
    Dem Straßenverlauf folgen. Dem Straßenverlauf folgen. Dem Straßenverlauf folgen.
    Danke, jetzt bin ich auch sicher, dass sich nicht irgendetwas geändert hat, und dass ich richtig gehört habe.

    Aber nicht nur das Navi spinnte, auch die Radiosender. Denn ich hörte auf 3 Radiosendern zur fast gleichen Zeit dasselbe Lied "I'm sitting down here". Erst dachte ich, es wären mehrere Sender mit demselben Programm. Aber nein, jeder Radiosender spielte danach anders weiter. Oder wollte mich mein Auto testen, ob ich schon wahnsinnig bin?


    Pizza

    Um kurz vor Acht kurz zu Hause angekommen musste ich mir es einfach gönnen. Entspannung und etwas Vernünftiges (wobei man bei Pizza darüber streiten kann) zu essen, mit Freunden.

    Deshalb der Eintrag auch erst heute. Und wer meint, dass das nicht passiert sei, oder nicht so. Doch. Genau so. Und einiges, was während der Verhandlung an Situationskomik entstand, habe ich leider nicht mehr im Kopf.

    So viel also zu 16 Stunden im Dienste des deutschen Staates.


    Einige der verwendeten Bilder stammen von http://commons.wikimedia.org/wiki/ unter Verwendung der Creative Commons.

    Nachtrag
    Einige Bilder habe ich wegen dieses Kommentars durch eigene ersetzt. :grrr:
  • Kommentare

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    Kevin Dax

    Ich beneide dich nicht - aber das lesen hat spaß gemacht!

    Leo

    Sehr kurzweilig geschrieben :)

    Wann ist dein nächster Gerichtstermin? ;)

    Lars

    So ein Tag, so wunderschön wie heute... Danke für den Artikel, den ich nicht einfach nur gescannt, sondern richtig gelesen habe :)

    Andre Heinrichs

    Na dann herzliches Beinkleid für den 'tollen' Tag, aber der Eintrag hier war wirklich sehr kurzweilig. Für die Leute, die nicht so gerne lesen, kannst Du den ja bestimmt noch verfilmen. Mit etwas Glück lässt sich da sogar ein 120-Minüter draus machen.

    Dirk

    Köstlich ;) So viel schlagfertigkeit hätte ich wohl nicht :)

    Denis

    120+ Domains.
    Ordentlich!

    Was bin ich dann da mit meinen süßen 7 Domains...

    Peeder

    1. Ein Rotlichtverstoß zwischen 0 und 1 Sekunde gilt auch nach Schätzungen von zwei Polizeibeamten. Da braucht es kein Blitzgerät. Das brauchts erst bei mehr als 1 Sekunde. Ist dieses nicht vorhanden, geht man eben von weniger als 1 Sekunde aus. Unterschied liegt in der Schwere der Bestrafung.

    2. fallen... somit auch etwas fiel, nicht viel!!

    3. spinnen, spannen... ach wie auch immer. Es heißt jedenfalls spann und nicht spinnte. ;)

    Gerhard

    Sollte es zu einer Verhandlung in dieser Sache kommen, mach vorher selber Fotos von der Stelle, an der dich die Polizei angehalten hat, und vom "Tatort". Der Standort der Polizei, dein Standort, Verkehrsfluss etc. Am besten dazu noch eine Skizze der Unfallstelle.
    Leider kommt es auch vor, dass sich Polizisten verschätzen. Ein Bekannter konnte mit o.g. Vorgehen plausibel belegen, dass es kein Rotlichtverstoß gewesen sein konnte (!). Es muss ja nicht mal böswillige Absicht gewesen sein. Auch Polizisten sind nur Menschen.

    Manuel Schmitt (manitu)

    Es bleibt die Frage, ob es sich lohnen wird, dafür nach Dortmund zu fahren...

    Gerhard

    Abwarten...

    Manuel Schmitt (manitu)

    Ob überhaupt etwas kommt oder ..?

    Honsy

    Mein Beileid, für so einen scheiss den ganzen Tag verplempert. Aber tolle stroy.
    Gruß

    .t0mmy

    Also ich wünsche mir zu Weihnachten, dass du wieder nen Gerichstermin hast. UNd ich meinen Spaß beim Lesen ;)

    Lino

    Hmmmm, wünscht man jemandem einen Gerichtstermin? (Ausser der Ehefrau beim lang ersehnten Scheidungsprozess)

    Naja, du kannst ja dem Richter deines Vertrauens erzählen, dass Manuel unabhängiger Web 2.0 Gutachter ist (was auch immer das sein soll) und einen äußerst günstigen (jedoch undefinierten) Tagessatz hat ;) Dann könnte es zu mehr Terminen kommen :biggrin:

    Knutsen

    Boooaaah.... "Was für ein Horrortrip!" (Marty McFly)

    Eines hat mich nur verwundert. :) Zuerst schriebst Du, Du fandest keinen Parkautomaten. Danach hast Du beim Ticket lösen doch einen erwähnt. %-) Doch nicht gründlich genug gesucht zuerst? ;)

    Knutsen

    PS: Toll geschriebener Bericht. :)

    Manuel Schmitt (manitu)

    danke!

    Manuel Schmitt (manitu)

    Naja, ich weiß nicht, ob gute 100 m weiter in Fahrtrichtung der Einbahnstraße der Ort ist, wo man als erstes sucht :-)

    daFux

    Hurra, endlich Ersatz für das Lawblog :-D

    marcel

    genial :)
    Hat Spaß gemacht zu lesen!

    Bender_21

    ausser spesen nix gewesen, wa?

    möglicher rotlichtverstoss, wisch hinterm scheibenwischer, nerven, sprit, verarschung vom navi, nerven, stimme, zeit

    und was hast du dafür bekommen?
    ein wenig spass und nen paar kröten zeugengeld. :-O

    nachholer

    ToDo für manitu

    - unbedingt die Folgen des Grün-gelb-rot-Verstoßes bloggen
    - Navi mit Kußhand aus dem Fenster feuern
    - neues Navi kaufen und ein wenig mehr Geld und Zeit investieren
    - ein Bienchen ins Hausaufgabenheft eintragen für erstklassigen Blog-Eintrag.

    :-D

    marc

    lol super text!!! :))) geil ich fall vom stuhl :)

    brock1970

    "Ich bin ja mal gespannt. Ich lasse es hier definitiv darauf ankommen. Dann sollen sie bitte in Dortmund Starenkästen aufstellen und Beweisfotos anfertigen."

    --> Vergiss es. Mich haben vor 3 Jahren 2 nette Herren in Grün angehalten und mir vorgeworfen, dass ich ca. 10 km vorher (!!!) in meinem Wohnort als Linksabbieger ein Rotlicht misachtet hätte und ausserdem viel zu schnell gefahren wäre.

    Auf meine Frage wie ich denn mit meinem Fahrzeug innerhalb von ca. 30 m (einbiegen auf die Landstraße von "meiner" Seitenstraße aus bis zur Ampel) auf deutlich über 50 km/h beschleunigt haben soll, war der Punkt erledigt. War ja auch anhand meiner Wohnanschrift leicht nachzuprüfen.

    Vom Vorgehen gegen den 50 Euro Bescheid bez. des behaupteten Rotlichtverstoßes hat mir mein ADAC-Anwalt abgeraten.

    O-Ton: "Wenn 2 Polizisten behaupten, dass sie - seitlich an einer Ampel parkend - einen Rotlichverstoß beobachtet haben, dann ist es irrelevant dass sie 1. kein Video / Bild haben und 2. dass sie über 10 km (innerorts + einspurige Landstraße + zweispurige Bundesstraße) und ca. 15 min (Berufsverkehr) gebraucht haben um Sie anzuhalten.
    Selbst wenn es nur ein Polizist gewesen wäre, hätten Sie kaum eine Chance. Bei gleich 2 Beamten ist das aussichtslos.
    Seien Sie lieber froh, dass der Verwurf der zu hohen Geschwindigkeit nicht länger aufrecht erhalten wird. Zahlen Sie die 50 Euro, schlucken Sie die 3 Punkte [das waren meine bislang ersten und einzigen in 18 Jahren] für 2 Jahre und vergessen Sie die Sache."

    Trotzdem, viel Glück für den Versuch ...

    sdf

    nächstes mal also mit der bahn...
    wir wohl selbst mit taxi zum gericht/bahnhof nicht wirlich teurer sein, und viel entspannter.

    Matthias Bauer

    Verkaufserklöse find ich übrigens wirklich erheiternd :)

    Den Rest nicht so, aber was sich vor deutschen Gerichten so zuträgt, ist auch oft einfach unschön... uff.

    R.A.

    Du benutzt die Bilder widerrechtlich. Hast du die sogar von dir selbt verlinkte Lizenz denn nicht gelesen?

    Ändere das unverzüglich oder du hast den nächsten Gerichtstermin. Eine zweite freundliche Erinnerung wird es nicht geben.

    Arno Nym

    ja, so'n ton wie deinen, den mag ich besonders.

    wäre es zu viel verlangt, nett zu sein? wäre es zu viel verlangt, direkt mit rein zu schreiben, wo du das problem siehst? du störst dich vermutlich an der fehlenden namensnennung des autors, wissen tu ichs nicht. muss ich aber ja auch nicht.

    Manuel Schmitt (manitu)

    Ohje... Mal im Ernst, wie wäre es denn mal mit einem Namen in Real-Life und einer E-Mail-Adresse?

    Wenn Du Dich an etwas störst, sag doch, woran!

    Ich habe die Bilder getauscht, auch wenn ich denn Sinn darin nicht unbedingt einsehe. Das hier ist witziger, zur allgemeinen Unterhaltung gedachter Content, der keinerlei kaufmännischen Interessen dient. Ich schüttele nur den Kopf...

    R.A.

    Was ändert es an den Tatsachen, wenn ich eine Mailadresse nennen würde? Was mich stört, habe ich ja deutlich gesagt: dass du die Lizenz, unter denen du die Bilder kostenlos verwenden darfst, nicht befolgst, obwohl du sie sogar selbst verlinkt hast.

    Ob das nur ein "witziger Content" ist, ist dabei völlig unerheblich. Anstatt mich nun anzugreifen könntest du einfach DEINEN Fehler einsehen. Aber ich hatte geahnt, dass das kommt. Urheberrechtsverletzungen sehen viele als ein Kavaliersdelikt.

    Nichts für ungut, das Problem ist für mich erledigt. Wenigstens war der Bericht sonst unterhaltsam.

    Manuel Schmitt (manitu)

    Den Fehler habe ich ja eingestanden, ich habe ja auch alle Bilder geändert.

    Es geht um das "wie" man miteinander umgeht. Wie wäre es denn mit einem Hinweis gewesen wie "Hör mal zu, Manuel, die Bilder A, B und C sind nicht ganz okay, die dürftest Du so eigentlich nicht verwenden. Vielleicht wäre es besser, wenn Du die änderst / ..., nicht, dass Dir noch jemand auf die Füße tritt, denn schließlich bin ich ein treuer Blogleser, und ich freue mich über Hosting-Content, und nicht über Knast-Content" :razz: Wie wäre das ?

    Marcel

    Denunzieren ist der Lieblingssport der Deutschen. Leuten wie dir wünsche ich schmerzhafte Erfahrungen in dunklen Gassen.

    BTW. Die missbräuchliche Nutzung eines RA-Titels dürfte wesentlich kostspieliger werden als eine vergessene Nennung des Urhebers einer cc-Lizenz.

    Gruß
    Marcel

    R.A.

    Wer schließt denn von "R.A." auf "missbräuchliche Nutzung eines RA-Titels"? Das ist doch krank.

    Im übrigen finde ich es nicht richtig, wie ich hier angegriffen werde. Ich habe den Herrn Schmitt auf seine Lizenzverletzung hingewiesen. Das ist eine klare Urheberrechtsverletzung - daran gibt es nichts zu rütteln. Bin ich nun der "Böse", weil ich ihn darauf hinweise? Und was hat das mit denunzieren zu tun? Und mit dunklen Gassen?

    Manuel Schmitt (manitu)

    Es will Dich ja hier keiner verprügeln. Zumindest nicht in Real-Life :-P

    Klar ist es eine Urheberrechtsverletzung, wenn man penibel genau ist, könnte mich jetzt auch Die Bahn anrufen. Aber mal im Ernst und mit gesundem Menschenverstand: Der Hinweis auf den nächsten Gerichtstermin ließ schließen, dass Du dahinter stehst, und das genauso siehst...

    dL

    Der Ton macht die Musik. und direkt mit einer Drohung um die Ecke zu kommen, da bleibt dem Leser nix anderes übrig als der Gedanke:

    RA, da ist ... Da ist ... EIN RIESENGROSSER STOCK IN DEINEM A...!

    Selber Schuld.

    Marcel

    Es hat was mit dem "Wie" zu tun. Natürlich sollen Urheberrechte gewahrt werden und nein, es ist kein Kavaliersdelikt aber wenn man so dumme Sprüche reisst muss man eben ein Echo einkalkulieren. Wenn man höflich darauf hinweist wäre doch alles O.K. gewesen.

    Und sorry, aber wer R.A. in so einem Beitrag benutzt sollte sich über eine Assoziation mit der Rechtsanwaltsgilde nicht wundern.

    Gruß
    Marcel

    R.A.

    Du meinst, ich soll meinen Namen wegen deinen Assoziationen ändern? Krass.

    Manuel Schmitt (manitu)

    Naja, das meinst sicher keiner, aber gib doch einfach Deinen Vornamen an, dann hat sicher keine derartige Assoziationen.

    Leo

    Wie wärs, wenn du zur Abwechslung jetzt mal DEINEN Fehler eingestehen würdest?

    QUOTE:
    Ändere das unverzüglich oder du hast den nächsten Gerichtstermin. Eine zweite freundliche Erinnerung wird es nicht geben.


    Könnte man auch schreiben:

    QUOTE:
    Es wäre eventuell gut das zu ändern, es könnte sonst Probleme mit XYZ geben.


    Aber nö! Einen auf dicke Hose machen und sich keine Kritik danach gefallen lassen. Sehr schön, weiter so.

    R.A.

    Man mag ja meine Art oben kritisieren, das ist OK. Aber deine Reaktion ist ja wohl unter aller Sau. Schäm dich.

    tris

    Grävi? Bist Du das?

    Armin

    …auch, wo R.A. drauf steht, kann Troll drin sein. Don't feed it.

    Marcel

    Köstlich, einfach nur köstlich deine Story.

    Das erinnert mich an eine eigene Erfahrung vor Gericht (als Zeuge natürlich :-D):

    Ich hatte damals, als Jobber an einer Tanke einen stark alkoholisierten Autofahrer angezeigt, nachdem er sich bei uns mit Jägermeister eingedeckt hatte (den er im Laden noch ex-te).

    Vor Gericht verbrachte ich ca. 1h mit der Ausführung wie die Flasche ausgesehen hat - es sei ja von exorbitanter Wichtigkeit ob es nun eine 0,02l oder eine 0,03l oder whatever gewesen sei. Ich zeichnete die Pulle und die Verteidigung machte immer noch weiter bis ich sagte dass ich keine Zeit hätte hier stundenlang über eine Pulle zu diskutieren. Es war definitiv die mittlere Größe und naja der Typ hatte beim Alkotest zu Hause immerhin >2 Promille. Da dürfte ein kleiner oder großer Jägi keinen Unterschied gemacht haben.

    arghl

    Gruß
    Marcel

    Robert

    Jemanden mit Fachkenntnissen als Zeugen vorladen. Clever. So kann man sich natürlich auch die Kosten für einen Sachverständigen sparen.

    Maniac

    Gerade die Erklärstunde finde ich gut! Woher sollen denn die Richter dieses Wissen haben? Sie sind ja nunmal Richter und keine Hoster.
    Und besser, als würden sie mit Halbwissen oder besser gar keinem Wissen über die Materie irgendwelche Entscheidungen treffen (wie in der Vergangenheit meiner Meinung nach öfter passiert...).

    Ob die Erklärungen nun etwas zur Sache taten (es ging um Steuerhinterziehung?) und vor allem ob die Richter das in der kurzen Zeit alles aufgenommen und verstanden haben, ist ja ne andere Sache... Immerhin haben sie es probiert.

    Manuel Schmitt (manitu)

    Da hast Du eigentlich Recht.

    Ich fände es gut, wenn man etwas unterscheiden würde zwischen Zeuge und Sachverständigem (welcher ich ja juristisch nicht bin).

    Mir geht es hierbei nicht einmal um Geld, fände es aber angemessen, wenn man für eine solch lange "Sache" Zeugen (also mir) die wirklich entstandenen Kosten ersetzen würde, nicht anhand eines Fix-Satzes. Das fände ich fair.

    Jurist

    Es gibt die Möglichkeit des sogenannten "sachverständigen" Zeugen, dessen Aussagen günstiger als ein "Sachverständigengutachten" sind und die im gegenseitigen Einverständnis der Parteien als Sachverhaltsaufklärung herangezogen werden können. Es ist im Falle des Streits um diese Aussagen den Parteien unbenommen diese durch ein richtiges "Sachverständigengutachten" zu widerlegen.

    Aber sachverständige Zeugen sind bei unstrittigen Sachverhalten auf jeden Fall günstiger.

    Ich hatte einen Fall, da wurde ein Türkischdolmetscher direkt noch als sachverständiger Zeuge über die Lebensumstände in der Türkei befragt.

    Manuel Schmitt (manitu)

    Ich fühle mich mal geehrt!

    Mike

    Oh man, du kannst ein da ja wirklich leid tun. Ich hatte allerdings meinen Spass beim Lesen - das ein Dauerschmunzeln welches zu weilen in mittelstarkes Gelächter umkippte , hervorbtrachte. Das mit der Erklärstunde ist natürlich harter Tobag ... man erwartet doch schon, das die Richter sich wenigstens halbwegs in der Materie auskenne, man hat ja seine Zeit dort nicht gepachtet, und für den Verlauf der Verhandlung wäre es auch durchaus sinnvoll ^^.

    Danke Manu, das du uns so ausführlich hast teilhaben lassen, an dieser doch trotz aller Umstaände netten Geschichte.

    Daniel

    Achja, wegen strukturschwach: NRW zahlt immer noch fürs Saarland, da ist es nur gerecht, wenn die Saarländer hübsch zur Kasse gebeten werden ;-)))

    http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4nderfinanzausgleich#Finanzvolumen

    Manuel Schmitt (manitu)

    jaja... Sie ja okay :'(

    Andre Heinrichs

    Ähm, sag mal, wie hast Du es denn geschafft, dass Der Beitrag einen Trackback auf sich selbst enthält? Und was war doch gleich Rekursion? :cool:

    Manuel Schmitt (manitu)

    Auf einen Kommentar zum Eintrag im Nachtrag verwiesen :-)

    Lim_Dul

    Hm, wenn ich noch so einen schönen Beitrag will, muss ich dann ebenfalls für ein Gerichtsverfahren sorgen?

    Wobei, ich glaube, dass ist mir doch zu teuer.

    HomoCarnula *getarnte madam lea*

    @story

    lachend vor computer sitz armes hase vom stuhl rutsch und heul vor lachen

    @R.A.(B.? harry potter ist markenrechtlich geschützt):
    solche sachen kann man per mail regeln.
    solche sachen kann man höflich regeln.
    solche sachen SOLLTE man höflich und per mail regeln, wenn man nicht seine reputation in den sand setzen will.
    das ist dir (resp der seite dort ... whatsoever) aber nun hervorragend gelungen beifall klatsch
    auch im internet gilt eigtl höflichkeit und gutes benehmen. wenn du dich so benimmst im RL wie hier... mag ich dich nie kennenlernen

    Lokalradio

    Lokalradio heißt das hier... ^^
    Jede Stadt hat 'nen Radiosender, der sein Programm größtenteils von Radio NRW (http://www.radionrw.de/) übernimmt. Daher die gleichen, aber durchaus verwürfelten Playlists. ;)

    Flo

    Klasse Geschichte. Auch mir tust Du mehrfach leid. Einmal wegen dem Stress vor Gericht und einmal - ach was sag ich, zehnmal - wegen R.A. Gute Güte. Drama. Urheberrechte auf ein paar popelige Bilder. Als hätte die Welt sonst keine Probleme, bei denen man sich engagieren könnte. Oh, was hasse ich gewisse Menschen... aber sich noch wundern, wenn dann ein entsprechender Tonfall zurückkommt, wobei der wenigstens noch anständig war. GvG war das sicher nicht, denn "selbst dem" traue ich mehr Feingefühl zu und der traut sich wenigstens, seinen richtigen Namen zu nennen.

    Btw, Deine Schreibe taugt mir. Zweimal hier mitgelesen und definitv für gut befunden. Kommt noch in meine Blogroll.

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