Wir hatten in den letzten Tagen mehrfach Beschwerden darüber, dass einer unserer Kunden, in diesem Fall ein Businesskunde, ständig Würmer verschickt.
Wir haben den Kunden informiert und ihn gebeten, das abzustellen. Das Ganze hat sich mehrere Tage hingezogen, wir haben nachgefragt, uns wurde gesagt, dass man das bei einem mit mehreren PCs genutzten Zugang nicht so einfach feststellen könne:
... aus diesem Header kann ich leider nicht herauslesen von welchem unserer Arbeitsplätze diese Mail stammt ...
Das mag sein, aber das entbindet einen nicht davon, seine Systeme "sauber" zu halten, zumal die Header der versandten Würmer 100%ig belegen, dass das von diesem Zugang aus kam.
Wir haben daher den Kunden etwas eindringlicher gebeten, hier etwas zu unternehmen, da wir ihn sonst sperren müssten. Hintergrund: Ähnlich wie bei Markenstreitigkeiten müssen Provider, die von Dritten informiert werden, dass ein Kunde spamt, Würmer verschickt etc., handeln.
Natürlich sperren wir keinen Kunden, nur weil er "mal" Spam oder Würmer etc. verschickt. So schlimm das ist, aber jeder, auch mit aktuellem Virenscanner, kann sich soetwas einfangen, oder einfach einen Fehler machen. Aber wenn jemand mehrere Tage dazu Zeit hat, sollte er in der Lage sein, das abzustellen. Gerade Businesskunden, die auch noch aus dem PC-Umfeld stammen.
Wenn auf solche "Beschwerden" nicht reagiert wird, und die "Vergehen" weitergehen, sind wir als Provider ab einem gewissen Punkt sog. "Mitstörer" und als solcher mithaftbar zu machen. Auch wir müssen uns hier an Regeln halten und den Kunden nach angemessener Zeit (und das ist mehr als nur ein paar Tage) sperren.
Hier die Antwort vom Kunden, die nicht gerade von Einsichtigkeit zeugt:
... Eine "Androhung" einer Sperrung Ihrerseits halte ich jedoch für nicht gerechtfertig und für rechtlich bedenklich. Ich werde den Vertrag den wir mit Ihnen haben auf diesen Punkt von unserem Rechtsanwalt prüfen lassen. ...
Okay, er kann das gerne tun. Aber mal von Mensch zu Mensch: Eine Androhung, die erfolgt, weil er es nach mehreren Tagen nicht geschafft hat, das abzustellen, ist wohl mehr als "normal" ("branchenüblich") und sicherlich auch gerechtfertigt. Es ist ja auch unsere Aufgabe, ihn über die Konsequenzen seines Handelns bzw. Nichthandelns aufzuklären!
Nachtrag
Der Kunde hat sich mittlerweile bei mir gemeldet und scheint einsichtiger zu sein. Ich denke, dass jetzt wieder alles glatt ist