Ich weiß gerade nicht, ob ich mich wirklich zum wiederholten Male zum Thema Vorratsdatenspeicherung äußern will, denn meine Gegenargumente haben sich, vermutlich wie die der meisten Gegner, seit 2007 kaum verändert.
Eigentlich hatte ich gehofft, dass Justizminister Maas nicht einknickt, umso mehr gilt mein Respekt an dieser Stelle Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die sich während ihrer Amtszeit beharrlich gewehrt hat und standhaft blieb. Noch mehr schade finde ich, dass Heiko Maas ein Landsmann (Saarländer
) ist - ich hatte viele gute Stücke auf ihn gehalten.
Doch nun kam es, wie es fast kommen "musste". Die Mühlen mahlen wieder, und am Ende kam dabei wieder einmal nur
Grütze politischer Einheitsbrei heraus, dessen einziger Nährwert politischer Natur und eben nicht sicherheitstechnischer Natur ist.
Ich begebe mich mal auf (halb-)dünnes Eis: Dass E-Mails nun nicht mehr in der Vorratsdatenspeicherung vorkommen, hat vermutlich weniger mit der plötzlichen Einsicht in den Hirnen der Zuständigen, dass sich die potentiell "überwachte" Zielgruppe entsprechender Möglichkeiten bedient, sich derartigen Maßnahmen zu entzeiehen, zu tun, als viel mehr mit der Befürchtung, dass sich die tausenden kleinen und mittleren Anbieter der Branche "damals" zur Wehr gesetzt haben. Vielleicht wollte man das schlichtweg vermeiden, denn die neue Vorratsdatenspeicherung "light" wird vermutlich nur noch die mittleren und größeren Unternehmen betreffen, die hier eher "ja und Amen" sagen werden.
Fakt ist: Ich bzw. wir werden unsere Kunden nicht überwachen. Wir werden uns an einer neuerlichen Klage beteiligen. Und sollte eine neuerliche Klage nicht zum Erfolg führen, werde ich mir geeignete Maßnahmen überlegen.
Darüber hinaus habe ich soeben eine Petition beim Bundestag eingereicht, auf deren Bestätigung ich nun warte.