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Änderungen an unserer DSL-Flatrate (2)

Damit meine Antworten nicht in den Kommentaren verschwinden, hier ein neuer Beitrag.

Nach Euren Anregungen (in den Kommentaren) habe ich mich dazu entschlossen, den für den ein oder anderen missverständlichen Begriff "Zeit-Flatrate" ersatzlos zu streichen und das neue Produkt "Volumen-Tarif" zu nennen. Dieser ist nun auch seit gestern auf unserer Webseite, die kaufmännischen Details (insbesondere der Mehr-Traffic) ist direkt auf der DSL-Startseite einsehbar. In der Hoffnung, dass die zeitliche Unbegrenztheit nicht untergeht...

Darüber hinaus auf Anregung hier in den Kommentaren (Danke an Ein Kunde) haben wir gestern an alle DSL-Kunden eine Information darüber, wieviel sie im Oktober verbraucht haben, und was das nach dem neuen Tarif an Mehrkosten bedeutet hätte, geschickt (allerdings nur an die, die über der Freigrenze gewesen wären). Um es nochmal zu betonen: Das betraf 3% aller Kunden (genauer: Verträge).

Ob wir noch eine Warn-Funktion bei (oder kurz vor) Erreichen des Freivolumens einführen, kann ich an dieser Stelle noch nicht sagen. Das beudetet einen nicht unerheblichen Entwicklungsaufwand, den wir aufgrund anderer Projekte voraussichtlich nicht bis Ende November schaffen. Ich gehe aber davon aus, dass die meisten der Kunden, für die die Änderung ungünstig sein wird, bis dahin längst eine Alternative haben werden.

Um den Vorwurf der "späten" Ankündigung dieser Änderung aufzugreifen: Ich kann verstehen, dass es nicht viel Vorlauf ist, aber (a) gibt es problemlos von der Telekom eine DSL-Flatrate im Rahmen eines Produktbundles, dieses sollte binnen weniger Tage verfügbar sein (da der DSL-Anschluss ja schon vorhanden ist) und (b) fällt unsere Leistung nicht weg. Sie wird nur (z.T. deutlich) teurer. Wir hatten durchaus auch als Alternative zu unserer Entscheidung eine Variante 2 auf dem Tisch: Das Einstellen des Produkts, ggf. mit 6 statt 4 Wochen Vorlauf. Ich vermute, dass das den ein oder anderen härter getroffen hätte.

Abschließend möchte ich betonen, dass uns diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist. Wäre sie es gewesen, hätten wir das schon vor Jahren tun können und aus kaufmännischer Sicht auch tun müssen. Ich verstehe, dass 25 GB für die meisten privaten Nutzer, die ihr DSL für Streaming, Downloads und Co. nutzen, nicht ausreichend ist. Und genau dafür ist unser DSL-Tarif nicht gemacht. Das ergibt sich schon alleine aus dem Preis (auch dem früheren), denn DSL-Anschlusspreis plus unsere 14,99 Euro pro Monat sind zusammen mehr als ein Komplettangebot der Telekom. Unsere Kunden haben andere Dinge genutzt bzw. geschätzt und dafür freiwillig mehr gezahlt.

In der Tat würde ich mir von dem ein oder anderen Kommentator ein klein wenig mehr Verständnis erhoffen, insbesondere wenn man nachrechnet, dass uns z.B. 100 GB Verbrauch schon über 60 Euro pro Monat kosten. Und wie man an den Kommentaren sehen kann, ist das keine Randerscheinung, sondern durchaus normal. Ich glaube, dass keiner ernsthaft erwartet, dass wir ein Produkt dauerhaft querfinanzieren. Es deswegen aber denjenigen, für die die Umstellung keinen finanziellen Nachteil bedeutet, gar nicht mehr anzubieten, wäre unfair und für die Betroffenen noch unverständlicher.

Ich finde, dass die kommende Umstellung der fairste Kompromiss für beide Seiten ist. Denn auch als Anbieter haben wir einen Anspruch darauf, dass eine Zusammenarbeit Spaß macht und fair bleibt.

Änderungen an unserer DSL-Flatrate

Lange haben wir uns davor gescheut, und nun ist es soweit.

Wir haben unsere DSL-Flatrate in eine DSL-Zeit-Flatrate mit 25 GB pro Monat umgeändert. Neukunden erhalten ab sofort nur noch den neuen Tarif, Bestandskunden stellen wir zum 01.12.2016 um. Wer die Änderung nicht möchte, kann natürlich jederzeit (d.h. täglich) kündigen.

Ich denke, dass den meisten hier der Grund für unsere Entscheidung einleuchtend ist. Die Mischkalkulation beim DSL-Traffic ging in den letzten Jahren immer mehr in eine Richtung, die ich persönlich als unfair ggü. vielen bezeichnen würde. Relativ wenige (in dem Fall mal nicht einige wenige) erzeugen relativ viel Traffic, den andere mitbezahlen müssen. Und wir wollten den Grundpreis für die meisten eben nicht zu Gunsten relativ weniger anheben.

Wir haben uns bewusst für einen Tarif mit unbegrenzter Nutzungsdauer mit Frei-Volmen entschieden. Über das Freivolumen hinaus erfolgt keine Drosselung, der zusätzliche Datentransfer wird nachberechnet. Einsehbar täglich aktualisiert im Kunden-Menü. (Wer nun nach einer automatischen Warnung fragt: Das haben wir noch nicht im Angebot ;-) ).

Ich verstehe, dass diese Änderung den meisten, die sie betrifft, nicht schmecken wird. 97% unserer Kunden ist es aber vermutlich egal, da sie nicht oder nur unwesentlich über dem Freivolumen liegen. Auch wenn es unfair klingt, darf man die geänderte Preisstruktur durchaus als Selektion bzw. als Wiederherstellen einer gerechteren Verteilung sehen.

Wer sich nun am Begriff Zeit-Flatrate stört: Auch das kann ich nachvollziehen. Die meisten unserer Kunden haben es begrüßt, dass wir es nicht Volumen-Tarif nennen.

Nachtrag 04.11.2016 11:52 Uhr
Da es sich bisher quasi kein Provider je getraut hat, die eigentlich nicht geheime aber dennoch sehr wohl behütete Formel der Telekom respektive Bundesnetzagentur (die sog. Peakload-Formal) zu veröffentlichen, tue ich das jetzt hiermit.

Das, was wir als Anbieter zahlen, berechnet sich wie folgt:

(Preis je 10 kBit/s)
  x
(Anzahl der maximal gleichzeitigen Kunden im Monat)
  x
(Gesamt-Transfer aller Kunden im Monat in 10 kBit)
---------------------------------------------------
(Gesamt-Zeit aller Kunden im Monat in Sekunden)


Wichtig dabei ist, wo / wie gerundet wird. Das kann einen nicht unerheblichen Unterschied machen. Der offizielle Weg ist: 1. Ermittlung von "Byte/s", danach Umrechnung in "kBit/s", danach in "10 kBit/s", anschließend die Multiplikation mit dem Preis.

Den Preis je 10 kBit/s dürft Ihr Euch (Kosten für ZISP plus Zuführung von den 73 Standorten) bei 1,75 Euro netto vorstellen.

Wer sich die Mühe macht, die obige Formel mal für einen Kunden auszurechnen, wird sehen, dass wir bei 25 GB quasi schon Verlust machen.

Ich bin gespannt, ob der ein oder andere Kommentator vielleicht beginnt, umzudenken. Denn wir haben weder die Formel noch die Preise festgelegt. Beides ist quasi in Stein gemeißelt. Durch die Bundesnetzagentur bzw. die Telekom bzw. Zuführung.