Montag, 14. Juli 2008, 08:22
Anderweitig begabt
Letzte Woche ging bei uns in Cc: eine Beschwerde zu Spam ein, die angeblich von einem Kunden von uns erzeugt wurde:
Hi,Unser Kunde war der direkt angeschriebene und hat dem Absender sowie uns in Cc: geantwortet. Die Antwort unseres Kunden, die ich dankenswerterweise bloggen darf, ist lesenwert und hat sogar einen unterhaltsamen Wert (wenn gleich unser Kunde berechtigterweise in Rage war):
some idiot is abusing your resources sending SPAM!
(...) das sind double opt-in Werbemails, deren Empfaenger irgendwann mal - unachtsamerweise oder nicht - zugestimmt hat, Werbung zu empfangen, was ja auch in der eMail stuende, naehme man sich die Zeit, sie zu lesen. Aber am Lesen scheitert es ja ohnehin. Ein kurzer Besuch auf http://www.nic.com/nic/whois/ haette Ihnen ausserdem gezeigt, dass die Domain XXX einem Deutschen gehoert, dieser aeusserst duerftige Satz haette mir also auf Deutsch geschickt werden koennen. Sie haetten sogar eine gueltige Telefonnummer vorgefunden:Nur, damit es ganz klar ist: Unser Kunde hat keinen Spam verschickt. Er hat an einen in seiner Liste per Double-Opt-In-Verfahren eingetragenen Empfänger einen Newsletter geschickt. Der Empfänger muss sich also selbst eingetragen haben, oder er nutzt eine E-Mail-Adresse, die bereits vor ihm einmal vergeben war, und ein vorheriger Nutzer hat sie eingetragen. Somit trifft den Versender (unseren Kunden) keinerlei Schuld.
[admin-c] phone: xxx
[admin-c] fax: xxx
Ich kann Ihnen garantieren, dass der Unsubscribe-Button echt ist und Ihre eMail-Adresse tatsaechlich als "abgemeldet" markiert und beim naechsten Durchlauf geloescht wird. Ich hab genug mit meinem Kunden zu tun, um das definitiv sagen zu koennen.
Schade, dass die Leute es immer bequemer finden bei Dritten rumzuheulen, als einmal einen Unsubscribe-Button zu druecken. Wie kaputt ist das? Ich empfinde es als Herausforderung meinen Spamassassin so zu konfigurieren, dass immer weniger Spam durchkommt.
Leider haben uns AOL und T-Online diesen Bloedsinn eingebrockt, denn immerhin ermoeglichten sie es, dass jeder anderweitig Begabte ins Internet kommt, ob er nun Ahnung von PPP, TCP/IP und Computern hat oder nicht. Eins ist Fakt - die Beschwerdestelle Spam in CC: zu setzen, bevor eine Antwort von mir kam, ist das letzte, wofuer Sie charakterlich in meinen Augen unten durch sind. Die Leute haben besseres zu tun, als Ihnen ein Taschentuch zu reichen.
Hochachtungvoll,
xxx
PS: Ich moechte mich bei allen unfreiwillig hinzugezogenen im CC: entschuldigen, aber solche Leute machen mich aggressiv.
Kommentare
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Marcus
Dies ist ein Negativbeispiel dass ein schlechtes Licht eher auf den Diensleister wirft.
Manuel Schmitt (manitu)
Marcus
Manuel Schmitt (manitu)
Der andere hat "ihn" ja erst einmal als Idiot bezeichnet, wobei es davon auszugehen ist, dass der Fehler zu 99% auf Seite des "Beschwerers" liegt. Somit kann ich eine gewisse "Wut" nachvollziehen.
Sicherlich könnte man diplomatischer vorgehen, doch gerade Dienstleister, die sich um Spam-Vermeidung kümmern, die aber dann doch noch mit ungerechtfertigten Beschwerden beleidigt werden, kann ich durchaus "verstehen".
IMHO sollte es für Abuse eh ein anderes System als "jeder schreibt mal eine Beschwerde per E-Mail" geben.
Wolfgang Stegmann
Selkie
Oft genug handelt es sich bei derartig "legitimen" Mailings auch um katzenfutter24.ru aus der selben Firmengruppe wie schlauchboote-billiger.mx und daher ist dem Empfänger der Zusammenhang evtl. nicht ganz ersichtlich.
Acch raten führende Computermagazine und Mailprovider davon ab auf irgendwelche Links in Spam zu klicken oder gar zu antworten. Otto-Normal hat außerdem keine Ahnung wie das Beschwerdesystem Abusedesk funktioniert.
Unter dem Strich haben wir also vielleicht 10% der Betroffenen die sich die Mühe machen "vergehen" (oder das was sie dafür halten) zu melden. Das dabei auch ein paar ehrliche Mailer betroffen sind lässt sich nicht vermeiden, speziell auch vor dem o.g. Hintergrund.
Im Zweifelsfall hat der Empfänger recht, denn den kostet Spam Zeit, den Versender nicht/nur im Beschwerdefall.
Grüße von einem ex-Abusedeskler
Manuel Schmitt (manitu)
Und, was ich dem Schreiber ankreide: Er hat den Empfänger beleidigt. Nach deutschem Recht auch in einer E-Mail strafbar.
Lukas
ich sehe da keine Beleidigung, ich sehe nur einen, der im Internet nichts zu suchen hat, weil er keine Ahnung hatte und eigentlich hat er den Dienstleister beleidigt mit seiner "Kurzmail"
Manche muessen richtig gute Menschenkenner sein, ich kann beim besten Willen keine mangelnde Erfahrung sehen...
Manuel Schmitt (manitu)
Lukas
ince
Markus Hansen
Wenn der Beschwer-Mensch sich tatsächlich per confirmed Opt-in eingetragen hat, dann muss der Versender das doch nachweisen können (und wenn er das nicht kann darf er auch keine Werbung hinschicken).
"Es tut uns leid, dass sie sich durch unseren Newsletter belästigt fühlen. Um sicherzustellen, dass unsere Werbung nur interessierte Personen erreicht, senden wir diese grundsätzlich nur an E-Mail-Adressen, deren Nutzer sie ausdrücklich angefordert haben. Wir möchten niemandem Werbung schicken, der sich dadurch belästigt fühlt. Daher wird an jede uns übermittelte E-Mail-Adresse eine Überprüfungs-E-Mail mit einem personalisierten Code zugesandt. Erst wenn der Empfänger mit diesem Code seine Newsletter-Bestellung bestätigt, nehmen wir die Adresse in unsere Verteiler auf.
In ihrem Fall wurde für die E-Mail-Adresse bla@fa.sel am Datum um Uhrzeit der Newsletter angefordert und am Datum um Uhrzeit mit dem dort hin versandten Code bestätigt.
Wir nehmen mit Bedauern zur Kenntnis, dass sie den Newsletter-Versand an diese E-Mail-Adresse nicht weiter wünschen und haben diese daher aus dem Verteiler entfernt."
So ein Textbaustein ist doch nicht so kompliziert, oder?
Bei wem würde man sich eher gut an den Laden erinnern und ggf. doch wieder Kunde werden wollen? Bei dem, der sich beschwert, dass es durch AOL und T-Online mehr potentielle Kunden gibt und ihnen zu verstehen gibt, dass er sie für doof hält?
Tommes
Es gilt: Immer höflich bleiben und immer so schreiben, als stände man der Person persönlich gegenüber!
Was er dagegen geantwortet hat, ist absolut unprofessionell und deutet sehr auf mangelndes Selbstbewusstsein hin.
Ich weiss ja nicht, was man bei dem Dienstleister alles so kaufen kann, aber ich bin davon überzeugt, dass man auch ALS KUNDE ebenfalls sehr schnell mit ihm aneinander geraten kann und beschimpft/beleidigt wird, wenn es mal zu irgendwelchen Problemen oder gegenläufigen Meinungen kommen sollte.
Leute, die so etwas schreiben und sich gerne textlich abreagieren, machen dies häufiger.
ICH möchte bei so einem Menschen kein Kunde sein.
sir
abuse: ich BEKAM ZUVIEL SPAM!
haette ich pro spam einen ausfuehrlichen abuse versendet, waere ich zum 3ten urknall nochnicht fertig.
bei dem heutigen spamaufkommen kann und darf ein sogenannter "dienstleister" nicht davon ausgehen, dass sich jeder user ausfuehrlich mit der als spam eingestuften mail befasst.
klar, wenn die mail nur aus "some idiot is abusing your resources sending SPAM!" bestand ist es nicht hilfreich, aber das internet ist eine kollektive biomasse und somit ist nicht auszuschliessen, dass die mail von einem genervten 13jaehrigen stammt.
evtl war es sein/ihr erster gehversuch, etwas gegen spam zu unternehmen?
wenn man zeit hat, mit einer hassmail zu antworten, dann hat man auch zeit, eine AUFKLAERENDE mail zu schreiben, so dass der zukuenftige spamfighter es in zukunft richtig macht.
das gute ist, man muss es nur einmal schreiben und als textbaustein speichern.
und falls die ausgangsemail wirklich nur aus der einen zeile bestand, ist auch nicht auszuschliessen, dass der sender echten spam erhalten hat. aus einem botnetz, gefakted mit der adresse des sogenannten dienstleisters.
usw usw usw
die welt ist nicht schwarz weiss.