Skip to content

Neue DNS-Server

Wir haben heute unsere beiden neuen DNS-Server in Betrieb genommen. Die beiden DNS-Server

• dns01.manitu.net
• dns02.manitu.net

die sowohl als Recusor/Resolver/Caching-Nameserver als auch als Authoritative Nameserver laufen, sind seit einigen Stunden erfolgreich am Start.

Auch wenn beide "Arten" auf einem Server laufen, wir haben das natürlich sauber getrennt (mit BIND-Views).

Eigentlich gab es keine technische Notwendigkeit, die alten Server liefen wunderbar. Dennoch ist es ab und zu nötig, neue Systeme einzusetzen. Unter anderem laufen beide Systeme nun auf Gentoo (wir migrieren sukzessive alle Systeme, die kritisch sind, auf Gentoo).

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Dominik

Was habt ihr denn vorher benutzt?

Manuel Schmitt (manitu)

Debian

Thomas

Wir migrieren auch von Debian weg. Würde mir aber nie einfallen auf Gentoo zu wechseln...

freggeln

Was genau ist denn der Grund das kritische Systeme auf Gentoo laufen sollen, wenn man fragen darf?

Manuel Schmitt (manitu)

Im Gegensatz zu den meisten anderen Distributionen kann man als Admin fast frei entscheiden, was man tun möchte (ich erinnere dabei an ein Zitat eines geschätzten ehemaligen Mitarbeiters: "Gentoo ist für Leute, die wissen, was sie tun").

rae

Najaaaaa... ;)

Gentoo hat sicherlich seine Staerken - ich nutze es auch gern... auf dem Desktop. Fuer Server und andere "headless" Maschinen bevorzuge ich dennoch Debilian; das ist fuer solche Einsatzzwecke IMHO deutlich besser optimiert.

Vielleicht weiss ich auch einfach nicht, was ich tue, aber ich habe es trotz sorgfaeltigster Auswahl der USE-Flags noch nie geschafft, ein Gentoo sauber ohne X aufzusetzen, was alle gaengigen und benoetigten Funktionen eines Servers auf der Konsole bereitstellt ;)

Thomas

Das ist das eine. Das andere ist die Sicherheit. Wenn ein Sicherheitsupdate installiert werden muss (was bei Gentoo sowieso nicht sauber getrennt ist), will ich das update sofort, und nicht erst einen halben Tag lang daran rumcompilen.

rae

Ist richtig. Da wird aber gern das Argument von Buildservern ins Feld gefuehrt - genauso wie bei dem Punkt, der sich aus Deinem Argument ergibt, naemlich die Frage nach der Sinnhaftigkeit eines Compilers auf einem Server. (Was allerdings viele Admins nicht im geringsten daran hindert, auch auf einem SuSE-, RH(EL)- oder Debian(-Derivat)-Server komplette Compilersuites zu installieren und fuer alle User zugaenglich zu machen)

Manuel Schmitt (manitu)

Die Frage bleibt: Traue ich Dritten, wenn es um Unternehmens-kritische Dinge geht? In gewisser Weise muss ich das. Klar.

Ich persönlich traue dem Herausgeber einer (rennomierten) Software (z.B. OpenSSH) mehr als dem Distributor oder Packager. Man siehe Debian & OpenSSL.

Das Rumcompilen dauert doch bei kaum einem Dienst etc. mehr als eine halbe Stunde. Das lasse ich als Argument nicht gelten. Fertig und binär ist bequemer, keine Frage.

Thomas

Hat Gentoo inzwischen wenigstens das Problem gelöst, dass es keinen einfachen Weg gibt "nur" Sicherheitsupdates einzuspielen? Weil ein emerge -uD world ist böse!

Manuel Schmitt (manitu)

Man kann doch einfach genau DAS Paket emergen, das man aktualisieren möchte?

ruebezahl

lol.

wenn ich jetzt "undefined symbol" sage, haut mich dann einer? SCNR.

Thomas

Witzbold. Bei jeder vernünftigen Ditribution gibt es Mittel und Wege, sich mit den aktuellsten Sicherheitsupdates zu versorgen. Wenn ich bei jedem Server hinter jedem Paket einzeln nachrennen muss, ist das keine Lösung. Sorry, ist so. Das mag vieleicht bei zwei DNS-Server hinhauen, aber nicht wenn du einen ganzen Raum voll mit Server hast.

Manuel Schmitt (manitu)

Was aber bedeutet, dass Du einfach blind den Updates vertraust und über n Server drüberbügelst?

Thomas

Nein. Ich bekomme ne Liste von Paketen und werde dann gefragt, ob ich das tun will. Der primäre Vorteil von anderen Distributionen gegenüber Gentoo ist, dass Sicherheitsupdates und neue Versionen getrennt sind. Wenn ich auf einer normalen Distribution Bind update, weiss ich, dass es ein Security-Update der gleichen Version ist, der meine bestehende Konfig schluckt. Wenn ich bei Gentoo das Paket update, kriege ich unter Umständen eine neue Bind-Version die mit meiner "alten" Konfig nicht klar kommt. Auf Gentoo machst du fortlaufend Versionsupdates, oder um Debian als Beispiel zu nehmen, du machst auf Gentoo andauern dist-upgrades. Und das willst du nicht wirklich. Glaub mir das. Du willst nicht deine produktiv Systeme andauernd "dist-upgraden"....

Manuel Schmitt (manitu)

Ich bin aber doch in der Lage, beim emergen bewusst Version und Revision zu trennen?!

Thomas

Schon klar. Du kannst sagen emerge =paket-version. Dann bist du aber non-stop damit beschäftigt, die passenden versionen rauszusuchen, zu sehen ob da der fix nun drin ist (fixt Gentoo eigentlich alte Versionen oder machen die das nur mit neuen?) und dann das installieren.

Bei Debian, Mandriva, Ubuntu etc. hast du explizit Channels/Sourcen mit rein nur Sicherheitsupdates für deine OS-Version.

Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass ich immer noch drauf warte, dass Gentoo in Portage die Gentoo-Versionen trennt. will heissen, ich will mit emerge -uD world nicht plötzlich von 2008.0 auf 2009.0 wechseln.

(Und ja, ich weiss dass es mal einen Weg gab, sich sicherheitrelevante Updates mittels GLSA anzeigen zu lassen...)

Thomas

Als ich das damals genutzt habe, arbeitete es nicht so zuverlässig. Un warum kann man das aber nicht in emerge integrieren? etwa so: emere -auvD security ?

Manuel Schmitt (manitu)

Das ist sicherlich ein Feature, was interessant ist.

Hast Du das mal als BUG/ENHANCEMENT reported?

Thomas

Nein. Nach dem ich mal im IRC damit aufgeschlagen bin und als Antwort erhielt "Sowas machen wir nicht, Gentoo ist was für Profis, die brauchen sowas nicht." Da hats mir abgelöscht...

Auf meinen Workstations hab ich das auch nicht gebraucht, da hab ich immer uD world gemacht, weil ich auf dem Desktop gerne das allerneuste hatte. Und auf'm Server will/wollte ich halt nicht alles commpilen müssen.

(Und ehe wieder dieser Troll kommt. Ja ich weiss, Gentoo untertützt auch Binärpakete)

Tobias Scherbaum

Nuja, ob es jetzt unbedingt zielführend ist über solche Feature-Requests (womöglich mit anderen Nutzern) im IRC zu diskutieren sei mal dahingestellt ...

Thomas

Da hast du nicht unrecht. Es war immerhin der offizielle Channel mit offiziellen Entwickler :-)

Stefan Behte

Antworten einzelner Leute im IRC sind nicht unbedingt aussagekräftig, für feature requests sollte man auf jeden Fall den Bugtracker benutzten, das hat auch einen viel offizielleren Character als der IRC-Channel und wird wahrscheinlich nicht so leicht abgetan, weil für jeden einsehbar.

Thomas

Ich vermisste einfach die update-Unterscheidung wie Debian u.a. sie mittels "apt-get upgrade" (bzw. neu "safe-upgrade") und "apt-get dist-upgrade" haben. Aber wenns für euch mit Gentoo stimmt, ist mir das auch recht :-D

Roger Wilco

Das ist einfach der Unterschied zwischen der Releasephilosophie von Debian (und was das betrifft SuSE, Red Hat/Fedora und Ubuntu Linux) und Gentoo.

Bei Debian und den anderen genannten Distributionen gibt es einen "Megafreeze", d. h. alle Pakete werden auf eine bestimmte Version "eingefroren" und in dieser Version über den gesamten Lifecycle der Distributionsversion gepflegt. Daher gibt es bei Debian auch prinzipbedingt eher Backports. Dieses Prinzip hat Vorteile (stabile APIs und ABIs), aber auch Nachteile ("veraltete" Software bei Release, Aufwand für Backports).

Bei Gentoo gibt es nur "rolling Releases", d. h. es gibt keine feste Distributionsversion (Gentoo 2008.0 ist nur die Version der LiveCDs und der darin enthaltenen Pakete), sondern die Distribution wird kontinuierlich erneuert. Jedes "emerge -uDN world" ist also mit einem "aptitude dist-upgrade" vergleichbar. Mit jedem "emerge --sync" gibt es eine "neue" Version von Gentoo Linux. Das hat Vorteile (aktuellere Software, kein/weniger Aufwand für Backports), aber eben auch Nachteile (im schlimmsten Fall instabile APIs und ABIs, wenn von Upstream so gewollt).

Welche Vorteile/Nachteile einem wichtiger sind, muss jeder selbst entscheiden, aber ich persönlich finde Gentoo Linux für Produktivserver durchaus geeignet. Es erfordert vom Admin manchmal einfach etwas mitzudenken, anstatt blind ein Update einzuspielen.

Thomas

:-)

Ja, die Philosophie ist unterschiedlich. Und ja, jeder muss selber Entscheiden was er will. Auf der privaten Workstation habe ich genau aus dem Grund lange Gentoo eingesetzt. Weil ich da immer auf dem möglichst aktuellen Stand sein wollte. Im Firmenumfeld bevorzuge ich die stabilen Distributionszyklen. Aber Schlussendlich ist das jedem selbst überlassen.

Was mich bei Gentoo immer gestört hat, waren die schlechte Paket- (sorry, Ebuild-) Qualität. Und die Inkonsistenz in der Philosophie. Zum einen sagte man immer, man wolle ein Linux "für Profis sein", hat danach aber die offizielle Unterstützung für Stage1 und Stage2 Installationen rausgeworfen, weil es "zu schwierig für unsere User" war.

Ich persönlich habe Gentoo immer von Stage1 aus installiert. Und dabei viel gelernt. Ich habe in einem halben Jahr Gentoo mehr gelernt, als in 2 Jahren Mandriva.

Allerdings erachte ich auch Debian nicht als eine gute Lösung für den Firmeneinsatz. Es ist so, dass die variablen Releaszyklen und die langen Entscheidungswege, sowie die etwas konservative Haltung sich nicht mit den Bedürfnissen von Firmen vereinbaren lassen. Das ist jedenfalls meine persönliche Ansicht. Wir haben begonnen, unsere Debian-Server auf Ubuntu zu migrieren. Ubuntu bietet die Vorteile von Debian (Stabilität, Package-Format etc.) verbunden mit den Möglichkeiten, anhand der stabilen Releaszyklen und langen Supportzeiten (LTS-Versionen) die längerfristige Planung zu ermöglichen.

Roger Wilco

> Was mich bei Gentoo immer gestört hat, waren die schlechte Paket- (sorry, Ebuild-) Qualität.

Es kommt auf die Maintainer bzw. die entsprechende Herd an. Es gibt durchaus Pakete bzw. Paketfamilien mit guter QA, aber die ist eben nicht durchgängig für alle Ebuilds vorhanden.

> Und die Inkonsistenz in der Philosophie. Zum einen sagte man immer, man wolle ein Linux
> "für Profis sein", hat danach aber die offizielle Unterstützung für Stage1 und Stage2
> Installationen rausgeworfen, weil es "zu schwierig für unsere User" war.

Installationen von Stage 1 oder 2 aus sind immer noch möglich. Die entsprechenden Archive liegen auf den Servern und werden mit den Stage 3 Archiven aktualisiert. Es wird nur nicht mehr explizit in der Dokumentation (in der FAQ hingegen schon) darauf eingegangen, weil Stage 1 oder 2 spätestens nach dem ersten "emerge --sync && emerge -uDN world" keinen Vorteil mehr gegenüber einer Stage 3 Installation haben. Wer Gentoo aus Stage 1 oder 2 installieren will, kann das weiterhin tun. ;)


> Wir haben begonnen, unsere Debian-Server auf Ubuntu zu migrieren. Ubuntu bietet die
> Vorteile von Debian (Stabilität, Package-Format etc.) verbunden mit den Möglichkeiten,
> anhand der stabilen Releaszyklen und langen Supportzeiten (LTS-Versionen) die
> längerfristige Planung zu ermöglichen.

Leider bietet Ubuntu (ebenfalls mit LTS) auch die Nachteile von Debian. So war Ubuntu bspw. auch von dem OpenSSL/OpenSSH-Debakel (wenn man es so nennen will) betroffen, weil die Pakete von Debian fast unverändert genutzt wurden. Außerdem würde mich die Politik bzgl. Sicherheitsunterstützung stören. Pakete in "Universe" erhalten keine offizielle Sicherheitsunterstützung, aber gerade in diesem Repository sind viele Pakete, die man auf Web-/Mail-/Whatever-Servern eigentlich gerne benutzen würde...

PS: Wow, die Kommentarkennung läuft langsam aus dem Ruder...

Thomas

Naja, ich sagte ja auch nicht dass Stage1 und Stage2 nicht mehr gehen. Nur, dass sie nicht mehr offiziell Unterstützt werden. Und dadurch wollte ich auf die inkonsistene Philosophie aufmerksamm machen.

Klar, Ubuntu war auch von dem Problem betroffen. Machen wir uns aber nicht vor. Es wird immer solche Probleme geben, schliesslich sind es auch nur Menschen. In BSD flicken sie derzeit Bugs die 20-30 Jahre alt sind... Auch Gentoo ist vor solchen Problemen nicht gefeit.

Thomas

Versteh mich nicht falsch. Ich hab nix gegen Gentoo. Habe mit Gentoo sehr viel über Linux gelernt. Aber ich möchte nicht bei jedem zweiten emerge -u world einen Tag investieren müssen um mein System zu flicken. Q&A ist bei Gentoo leider ein Fremdwort....

Tom

Und wieso bist du nun der Meinung, dass es sowas für Gentoo nicht gibt? Ich vermute mal, weil du dich nicht damit beschäftigt hast. Für Gentoo gibt es das Gentoolkit (http://www.gentoo.org/proj/en/portage/tools/index.xml) was wiederum glsa-check enthält, was wiederum genau das von dir geforderte tut. Damit zählt Gentoo dann wohl doch zu den "vernünftigen Distributionen". Man hätte sich natürlich vorher informieren können.. aber naja.

Thomas

Mach mir den gefallen und lies meine Kommentare ganz, du Troll. In #2.1.1.1.2.1.1.2.1.1.1.1 schrieb ich explizit was davon. Wirf mir nicht mangelnde Kenntnisse vor, wenn das Gegenteil schon bewiesen ist...

Martin

Nehmt doch einfach den Windows Home Server und aktiviert automatische Windows Updates, am nächsten Morgen startet ihr die Karre neu und schon habt ihr alles schön sicher und aktuell. :-P

Bei djbdns hat man keine Views, braucht man aber auch nicht.

Thomas

Automatische Updates sind KEINE LÖSUNG.

Roger Wilco

> Bei djbdns hat man keine Views, braucht man aber auch nicht.

Bei der Trennung Resolver Authoritative Server stimmt das. Da sind aber auch bei BIND keine Views nötig. Interessant ist es doch, wenn der Nameserver für intern und extern ein Resolver und/oder Authoritative Server sein soll, mit jeweils einigen wechselnden aber vielen gleichen Daten. Da sind Views schon sehr hilfreich, zumal der Datenbestand dabei nur ein einziges mal geführt werden muss.

Wie wird das bei djbdns (bzw. konkret tinydns und dnscache) gelöst? Richtig, mehrere Instanzen an verschiedenen Interfaces mit unterschiedlichen Datendateien laufen lassen. Also muss man die Informationen redundant führen.

Oder übersehe ich etwas? Ich bin kein djbdns Nutzer, habs nur "früher" mal evaluiert, daher bin ich für Aussagen wie "du redest Müll" (vielleicht etwas gesitteter ;)) dankbar.

Martin

Also unsere tinydns-Server antworten nur auf die Domains die als Zone eingetragen sind (mehr kann tinydns gar nicht). Die Daten werden direkt aus unserem CRM exportiert und über ein pull-Verfahren auf die Slaves übertragen.

dnscache ist nicht mehr als ein caching dns server, wie der Name schon sagt ;-)

Ist natürlich richtig, dass der dnscache für die eigenen Domains, den tinydns abfragen muss, aber ob das jetzt ins Gewicht fällt?!

Sehr einfaches Konzept, sehr einfache Konfiguration, kiss...

Ja, ich nutze auch qmail.

el*Loco

Nachdem zum ewigen "Kompilieren und Abhängigkeiten nachziehen" oben ja schon einiges gesagt wurde, gebe ich jetzt trotzdem noch meinen Senf dazu:

Ich bin großer Gentoo Freund, privat kommt mir kein anderes Linux auf die Rechner (Desktop, Laptop und Server), aber in der Firma würde ich das nicht einfach so tun, dort setze ich auf CentOS. Mit einem guten Konzept kann ich mir aber durchaus vorstellen, auch Gentoo auf Produktivsystemen einzusetzen. Voraussetzung: Compilehosts, auf denen fertige Binärpakete gebaut werden, die Liveserver sollten (wenn das überhaupt unter Gentoo möglich ist, noch nicht versucht) ohne Compiler aufgesetzt werden. Auf QA-Maschinen werden alle Updates getestet, bevor sie "live" gehen.

Problem bei Gentoo: Gentoo ist eine rolling-update Distribution, wenn man einzelne Updates nicht nachzieht, ist evtl. später ein Sicherheitsfix nicht oder nur mit viel Aufwand möglich. Beispiel: Update von perl oder python, Update des GCC und der glibc - das kann schonmal in "revdep-rebuild" oder "perl-updater" Orgien ausarten.

@Manuel: Auch Gentoo baut in den Source der Maintainer einiges an Patches ein, darunter sind m.W. auch durchaus Patches aus dem Debianumfeld - der Einwand gilt also nur bedingt. ;-)

Manuel Schmitt (manitu)

Wenn ich möchte, kann ich mir ja ein Overlay basteln und zumindest kritische Dienste "selbst" basteln.

Cybso

Ich bevorzuge privat ebenfalls Gentoo, aber habe lange gezögert, es auch auf dem Server einzusetzen. Auf unserem neuen Server bei Manitu läuft es dennoch. Warum? Weil Ubuntu nach einem Update auf 8.04 nicht mehr mit der r8169-Netzwerkkarte im System klar kommt. Scheinbar denkt das System, dass das Netzwerkkabel nicht angeschlossen sei und weigert sich deshalb, das Ding zu aktivieren (im direkten Vergleich der dmesg-Ausgaben zum vorherigen System fehlt der "eth0: link up"-Eintrag). Eine Fehlerbehebung konnte ich nicht finden. Es gibt zwar einen Patch für den 8168er-Chipsatz, aber für den 8169 ist der einzige Workaround "Boote Windows und stelle 'Wake on Lan' ein - dann klappts". Und auf solchem Niveau sind die Hilfestellungen bei Ubuntu leider öfters...

Unter Gentoo lief das Ding auch nach einem '-Du world' und Kernel-Update out-of-the-box.

Ich las hier 'emerge -Du world' ist böse... sehe ich nicht so. Ich liebe gerade dieses stetige Updaten. Das finde ich viel besser als dieses "alle paar Jahre alles auf einen Schlag", denn die Fehlerquellen bleiben eher lokal und man muss nicht jedesmal das ganze System hinterher durchchecken. Wobei Fehler nach meiner mehrjährigen Desktoperfahrung eh relativ selten sind und falls es doch welche gibt bereits nach kurzer Zeit unter bugs.gentoo.org ein neues ebuild eingestellt wird.

Ich las hier 'gcc auf dem Server ist böse'... das ist doch eher ein Berechtigungsproblem. 'chown root:portage /usr/bin/gcc* /usr/bin/include usw && chmod 750 /usr/bin/gcc* /usr/bin/include usw' und fertig (am besten noch per cron-Job, falls man es nach nem Update mal vergessen hat). Wenn ein User Dateien hochladen und ausführen darf, dann ist man ohne den gcc auch nicht besser geschützt.

Was ich an Gentoo wirklich liebe sind die USE-Flags. Damit entscheide ICH, was meine Programme können und was nicht. Das ist auch sicherheitstechnisch bedeutsamer als die Frage, ob gcc installiert ist oder nicht. Wenn ein Programm ohne Feature XY kompiliert wurde, dann brauch ich mir auch keine Gedanken machen, falls in Feature XY eine Sicherheitslücke entdeckt wurde. Außerdem die einfache Möglichkeit, "Testing-Versionen" (also mit "Keyword" maskierte) selektiv freizugeben. Und natürlich das Zusammenspiel aus beiden, was dafür sorgt, dass ich mir nach Update keine Gedanken machen muss, alle modifizierten Pakete neu zu bauen.

Natürlich führt das zu einer zusätzlichen Auslastung durch die Kompilierzeiten. Aber zumindest für mich (und wohl auch Manitu) überwiegen die Vorteile ganz deutlich die Nachteile.

Hm, der Text ist nun länger geworden als geplant :-)

Andreas

Mich würde mal interessieren was ihr für nen Backend einsetzt. Soweit ich das nun herauslesen konnte kommt ein Bind zum Einsatz und da kann man ja zwischen Flatfile, SQL oder LDAP wählen.

Interessiert mich deswegen, weil wir vor kurzem einen Bind mit LDAP hochgezogen haben und das skaliert bisher sehr gut. Aber ein so großes Umfeld wie bei euch steht uns noch nicht zur Verfügung :)

Grüße
Andreas

philipp

Ich komme seit gestern nicht mehr auf meinen Server - habt ihr die alten DNS abgeschaltet?

Das Dingen steht nämlich faktisch. TCP-Verbindungen werden angenommen, mehr nicht.

Kann sich auch um einen Zufall handeln ;-)

Stefan Behte

Man muss auf Gentoo ja auch nur updaten, wenn es nötige Sicherheitsupdates gibt. Wer will schon jeden Tag alles updaten, was soll ein Update von Paket xy, das neue Funktionen hinzufügt, die ich nicht benötige?
Ich mache sowas so: alle Maschinen mit gleichen USE-Flags laufen lassen, lokalen rsync Mirror aufsetzen, VM-Testmaschine in gleicher Config wie die echten Maschinen laufen lassen, diese zuerst updaten, danach alle Maschinen gegen den Mirror syncen, Updates genauso wie auf der Test-VM fahren, fertig. Nach Wunsch ggfs. mit Binarrepository. Updates werden nur gemacht, wenn sie nötig sind, nicht um des Updaten willens (so langweilig ist mir nicht).
Es ist übrigens sehr selten, dass Updates bewirken, dass eine Software nicht mehr läuft und mittlerweile warnt Gentoo i.d.R. auch ausdrücklich vor sowas.
Bei Sicherheitspatches werden übrigens auch die älteren Ebuilds gefixt oder sonst ggfs. (hart-)maskiert.
Meine Aussagen basieren auch nicht Hörensagen, wie scheinbar leider viele von den übrigen Beiträgen oben, ich habe Gentoo privat seit 2003 im Einsatz und seit ein paar Jahren auch professionell.
Wenn man weiß, was man tut, ist Gentoo auch im Standard-Unternehmenseinsatz gut geeignet, grade in Hinsicht auf Sicherheitsupdates.

Urs

Also ich habe wegen dem sinnlos grossen Wartungsaufwand alle Gentoo Systeme entsorgt, aber jedem das seine... Ich will nicht täglich irgendwelche Configfiles und tools die diese generieren umbauen weil wieder irgend eine Software in der absolut neusten Version ausgeliefert wird. Da habe ich es ehrlichgesagt lieber wenn ich wie bei Debian ein paar Jahre die selbe Version mit sicherheitsupdates benutzen kann. Wenn mir oder dem Kunden die mitgelieferte Version nicht passt, kann ich immer noch selber Pakete bauen.

Mike Adolphs

Schoen, freut mich zu hoeren, dass auch ihr Gentoo bevorzugt. Wir administrieren hier zu zweit 130 Maschinen von denen fuenf Maschinen auf Solaris 10 laufen, der Rest Gentoo. Von sinnlos grossem Wartungsaufwand kann ich da eigentlich nicht sprechen. Ich monitore u.a. moegliche Updates mittels Nagios - da gibt es bei Nagiosexchange ein schoenes Script - und werde dann aktiv, wenn kritische Sicherheits-Updates faellig werden.
Und bzgl. der Config File-Update-Manie... dispatch-conf ist Dein Freund. Genauso wie "for i in abc; do xyz; done".

Aber es ist wie bei Allem. Man muss sich damit auskennen oder sich tiefergehend befassen. Gentoo ist keine Distribution, die einem "zugeflogen" kommt.

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.
Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

BBCode-Formatierung erlaubt
Formular-Optionen