Mittwoch, 16. September 2009, 11:53
Mikrowelle vs. klassisches Erwärmen beim Latte macchiato
Vor einem Jahr hatten wir ein verwandtes Thema.
Kürzlich hatten wir hier eine kleine Diskussion, die gestern nochmals auftauchte. Hier die Behauptung:
Um das Bild zu erklären: Es stand bzw. steht die Behauptung im Raum, dass es einen Unterschied machen würde, ob die Milch in der Mikrowelle oder "klassisch" erhitzt worden wäre (das Symbol links neben der Milch ist ein Magnetron).
Vielleicht ist ja ein Physiker oder Chemiker unter Euch, der die Behauptung und insbesondere den Teil davon, dass das Erhitzen via Mikrowelle sogar schädlich sei, widerlegen oder beweisen kann.
Update 11:59
Bild geändert: Kaffee entfernt
Kürzlich hatten wir hier eine kleine Diskussion, die gestern nochmals auftauchte. Hier die Behauptung:
Um das Bild zu erklären: Es stand bzw. steht die Behauptung im Raum, dass es einen Unterschied machen würde, ob die Milch in der Mikrowelle oder "klassisch" erhitzt worden wäre (das Symbol links neben der Milch ist ein Magnetron).
Vielleicht ist ja ein Physiker oder Chemiker unter Euch, der die Behauptung und insbesondere den Teil davon, dass das Erhitzen via Mikrowelle sogar schädlich sei, widerlegen oder beweisen kann.
Update 11:59
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Kommentare
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Carsten
a) Mikrowellenerhitzte Milch schneller wieder erkaltet und
b) Mikrowellenerhitzte Nahrung generell schädlich sei.
Zu a: Das Gefäß, in dem die Milch in der MW erhitzt wurde, kann max. so heiss sein, wie die Milch selbst. Anders auf dem Herd. Dort ist es die Milch, die max. so heiss sein kann wie der sie umgebende Topf. Somit erkaltet die "Herdmilch" im Topf langsamer als die "MW-Milch". Allerdings nur in ihrem jeweiligen Gefäß.
Schüttet man die Milch direkt nach dem Erhitzen in ein anderes Gefäß, z.B. Milchkännchen, ist kein Unterschied in der Erkaltungsgeschwindigkeit spürbar.
Zu b: Wenn die Heizelemente in der Herdplatte mittels Stromzufuhr erhitzen, geraten Moleküle in Bewegung, was Hitze erzeugt. Diese Hitze setzt wiederum die Topfmoleküle in Bewegung -> Hitze -> Bewegung der Milchmoleküle -> Hitze
Nichts anderes macht die Mikrowellenstrahlung: Molekülbewegung, mehr nicht.
Ich gebe zu: Beide Statements sind nicht gerade wissenschaftlich.
DeserTStorM
Beim normalen erhitzen wird die Milch z.b. auf einer Herdplatte oder in einem Durchlauferhitzer erwärmt. Im Zweifelsfall dauerts halt länger.
Charly Kuehnast
Das Krebsrisiko mikrowellenbestrahlter Hamster sank binnen Sekunden auf Null.
Madner Kami
Zarquod
Die Mikrowellenstrahlung bewirkt hauptsächlich eine Erwärmung des Wasseranteils der zu erhitzenden Speisen. Nun ist Milch aber keine wässrige Lösung, sondern eine Fett-Wasser-Emulsion. Wenn man nun annimmt, dass die Mikrowellenstrahlung auf Wassermoleküle um mehrere Größenordnungen stärker wirkt als auf die Fettmoleküle, ergibt sich daraus durchaus ein entscheidender Unterschied gegenüber dem Erhitzen der Milch auf konventionellem Wege. Denn bei der klassischen Methode wirkt die Hitze ja gleichmäßig auf die gesamte Emulsion. Zu untersuchen wäre jetzt noch, inwieweit die von den Mikrowellen erhitzten Wassermoleküle die Energie an die Fettphase weitergeben und ob sich dadurch der Unterschied womöglich wieder ausgleicht.
Rein subjektiv muss ich zugeben, dass ich zwar die Milch für den schnellen Milchschaum zwischendurch mal schnell im Mikrowellenherd erhitze, für Kakao jedoch die Milch klassisch auf dem Herd erwärme. Vielleicht ist es Einbildung, aber mir kommt es so vor, als wenn konventionell erhitzte Milch "weicher" schmeckt.
Ole
Ole
Da den wohl nur die Leser mit Uni-Zugriff lesen können dürften, hier mal das entscheidende Zitat aus dem Schluss:
It can be concluded that the volatile composition of
milk, as determined by the present method, is the same
after a microwave treatment as after a conventional one,
provided that the heating is uniform and the tempera-
ture control satisfactory. The observed differences are
quantitative and seem to be dependent on the heating
intensity.
Die beim Erhitzen entstehenden Bestandteile von Milch sind also bei beiden Erhitzungsarten identisch. qed
trillian
Lars
Sven
Die Nachfrage zur Begründung/Vermutung zu dieser Behauptung ist nicht haarspalterisch, sondern ganz naheliegend: "wie kommst Du denn darauf". Und 'hat meiner Freundin ihr großer Bruda gesagt' zählt natürlich nicht.
Richtig verstehen: So eine Fangfrage kann dennoch unterhaltsam sein, aber die Rückfrage ist's dann mindestens ebensosehr.
Bernhard
Poseidon
Andy
Siedeverzug, vor allem bei Destilliertem Wasser.
Das Wasser wird "überhitzt" und durch reinheit können sich keine Gasbläschen bilden, diese brauchen nämlich eine Unreinheit oder etwas raus oder einfach bewegung.
Bei Metall ist das eher gegeben als bei Kunststoff oder Keramik die man ja in der Mikrowelle nutzt.
Nimmt man nun die Tasse heraus bewegt sich das wasser und es bildet sich schlagartig eine Gasblase die das kochendheise wasser aus der Tasse schleudert.
Deswegen in der Mikrowelle zB einen Löffel in die Tasse stellen. Empfehlen auch die meisten Hersteller.
Andy
Die "Wissenschaftlichen Fakten" sind teils dermasen schlecht recherchiert.
Ich erinnere nur an die Folge in der Behauptet wurde ein Mensch könne nicht mit seiner Stimme (ohne jegliche weiteren Hilfsmittel) ein Glas zum zerbrechen bringen.
Auch das Experiment mit dem Laufen auf der Kartoffelsuppe auf der man angeblich trippeln muss. Das ganze wäre auch mit der anderen Antwort (Rennen) vermutlich gegangen,
jonpro
H. S.
Die angebliche Empfehlung gilt sicher nicht für Löffel aus Metall...
Ronald*Werner
Hier gibts weiter führende Infos:
http://ow.ly/slek
und ich mache auch keine MIlch in der Mikrowelle warm. ich telefoniere auch nicht mit Handy am Ohr...
Thomas R.