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Ich finde diese Sache jetzt gar nicht mal so sinnvoll: http://www.orkpiraten.de/blog/neues-gesetz-zum-loeschen-statt-sperren

Die Frage ist doch:
Verbieten wir dann auch endlich Autodiebstahl?

Naja, in der Politik wird halt so gedacht bzw. versucht das Volk zu verdummen.

Nacktscanner: böse
Körperscanner: nicht mehr ganz so schlimm

Sperrgesetz: böse
Löschgesetz: gut

naja ...

Das gibt es schon und wird auch so von LKA/BKA praktiziert. Das Problem sind die langen Verwaltungswege zum "Ersuchen von Rechtshilfe" zwischen den einzelnen Ländern. Bis da etwas passiert vergehen unter Umständen Wochen/Monate (sofern alles glatt geht).

Da empfinde ich persönlich das vorläufige Sperren der Seiten im DNS als ersten Schritt in die richtige Richtung. Was sehr oft falsch interpretiert wird: Das Blocken via DNS ist ja nur Schritt in einer langen Reihe von Vorgängen solchen Seiten das Licht auszuknipsen und keine alleinstehende Lösung.

Sofern der Betreiber mitspielt, ja. Meist stehen solche Server aber bewusst bei Providern bzw. in Staaten die das nicht interessiert oder sehr diskret wegschauen. Alles eine Frage des Preises.

Das Blocken per DNS ist eine unsinnige Masnahme die jeder umgehen kann.
Abgesehen davon sind dadurch vermutlich auch einige Kollateralschäden denkbar.

zB ein Anbieter für kostenlose Onlineforen dessen URLs folgendes Schema haben.
www.kostenloses-forum-tralala.com/forum/forenname.
Wenn dieser Anbieter nun 20.000 Foren hat, von denen ein Privates (auf das man nur als manuell freigeschalteter Benutzer zugreifen kann) von Pedophilen missbraucht wird, hat man 19.999 weitere Foren gleich mit blockiert.

Auserdem sollte solche Entscheidungen, ob etwas zensiert wird, ein Richter treffen und nicht die ermittelden Behörden.
Womit wir ja wieder bei einem langem Weg währen.

Die Internationale Zusammenarbeit muss verbessert werden.
Das ist der einzige wirklich Weg zumindest Server und Foren dieser Art einzudämmen.

Am Ende ist es aber auch nur ein kleiner Erfolg.

Ich mutmase mal dass die Kinderpornografieszene sehr auf direkte Kontakte setzt.
Tauschen per eMail, privaten FTPs zuhause die nur bei bedarf angeschalten werden, oder gar "offline" mit CDs oder anderen Mitteln.

Das ganze also sozusagen genauso "underground" ist wie der Kern der Warez Releasegroups.

Wobei ich hier keinesfalls Warez mit Kinderpornos gleichsetzen möchte !

In der Wareszene ist die letzten Jahre gut zu beobachten dass beschlagnahmte Server und Ermittlungen so wie Strafrechtliche Verfolgung gegen die Betreiber durchaus etwas bringen.
Damit meine ich nun nicht die Piratenbucht, die das Glück hat in einem Land zu sitzen in dem das was sie machen legal ist.

Die wenigsten Seiten wo Behörden sich die Server einverleibt haben sind wieder aufgetaucht.

Gerade hier wäre es sogar fast noch einfacher weil man die Betreiber sozusagen "direkter" belangen kann. Ich bezweifle zumindest dass es hier noch diverse rechtliche Schlupflöcher gibt, wie zB. diejenigen welche oben genannte Seite nutzt.


Bei der DNS Zensur haben wir wieder viele Probleme.
Es muss zuerst eine Gesetzliche Grundlage her, die egal wie schon mal Verfassungswidrig sein wird.
Dann ist immernoch das Problem mit Kollateralschäden. Diese werden definitiv nicht ausbleiben. Eine DNS Sperre kann auch nur eine komplette Domain sperren, aber nicht selektiv was hinter der Toplevel Domain steht.

Sollte nicht in jedem Einzelfall ein Richter oder Staatsanwalt entscheiden müssen wird sowieso nach Pi mal Daumen gesperrt.
Wie du bereits gesagt hast, eine neue Domain ist schnell besorgt, in einigen Fällen von kostenlosen redirect Domains sogar in Sekunden.

Den Normalen "Pornosurfer" schütz man damit nicht wirklich.
Wenn Jemand auf einer Kinderpornoseite landet sollte man doch soviel Verstand erwarten dass er diese sofort schliest.
Auserdem halte ich die Gefahr des versehentlichen dahinsurfen für eher gering.