Freitag, 25. Februar 2011, 05:50
Sechs Monate im Leben des Malte Spitz
Lesenswert
Vorratsdaten: Sechs Monate im Leben des Malte Spitz
insbesondere
Was Vorratsdaten über uns verraten
und ganz besonders
Verräterisches Handy
Ich bin gespannt, welche Argumente den Befürwortern wieder einfallen. Gerade die Visualisierung ist sowas von erschlagend
Vorratsdaten: Sechs Monate im Leben des Malte Spitz
insbesondere
Was Vorratsdaten über uns verraten
und ganz besonders
Verräterisches Handy
Ich bin gespannt, welche Argumente den Befürwortern wieder einfallen. Gerade die Visualisierung ist sowas von erschlagend
Kommentare
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Sebastian
1. Auf die Daten darf nur bei ganz schlimmen Kriminellen und Terroristen zugegriffen werden.
2. Der Zugriff ist nur mit einem gerichtlichen Beschluss möglich.
3. Viele geben diese Daten sowieso öffentlich preis (siehe Anreicherung mit Twitter-/Webseiten-Informationen).
4. Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten.
Insofern sehe ich - auch wenn die Aktion sehr plakativ ist - keinen echten Neuigkeitswert. Wer gegen die Vorratsdatenspeicherung ist, wird sich in seiner Position bestätigt fühlen, wer sie befürwortet, wird auch weiterhin dafür sein.
L.E.
Ich werde ab jetzt jedenfalls mein iPhone künftig immer brav ausschalten, wenn ich auf Reisen gehe... Wobei: Dann dürfte man sich ja wahrscheinlich potentiell verdächtig machen. "Jeder ist Terrorist. - Auch du bist Terrorist!"
Ralph
Das Problem ist aber die diejenigen die für die Vorratsdatenspeicherung sind, gleichzeitig die sind die die neuen Techniken am wenigsten benutzen.
Eigentlich könnte man auch jedem einen Chip unter die Haut einpflanzen, damit keiner mehr davon kommt.
Joe
Natürlich kann der Bürger so auch viel leichter am öffentlichen Leben teilhaben.
So ist es für die Polizei bei Verkehrskontrollen und Demonstrationen, von anderen Verbrechen mal ganz abgesehen, wesentlich einfacher die Daten des Bürgers abzufragen. Auch die lästige Ausrede "ich habe meinen Perso vergessen" zieht somit nicht mehr, eine wahre Erleichterung für jeden Bürger.
Für den Rettungsdienst hat eine Kombination von Person und elektronischer Gesundheitskarte zusätzlich noch einen Vorteil: sie brauchen nicht immer erst den Patienten fragen, wo er die Karte hat, wissen direkt wen sie vor sich haben, Vorerkrankungen, Medikation usw etc.
In dem Zusammenhang wird es in naher Zukunft sicher auch noch entsprechende Sonden geben, die ein Auslesen der Vitalfunktionen ermöglicht.
Überwachung von Bürgern ohne medizinischen Grund? Natürlich nicht, wo denken Sie hin! Das wäre ja so als wenn der Verteidigungsminister eine Diss ... ok, der Vergleich hinkt ein wenig, aber ich beschwöre Sie: es ist nur zu Ihrem Besten!
Unglaublich auch die Möglichkeiten in der Kommunikation: sollte man mal sein Handy vergessen, so kann man sich mit entsprechenden Hotspots direkt und "kostengünstig" (zzgl. einer Nutzungspauschale i.H.v. min. 200%) mit allen seinen Kontakten, die natürlich zentral auf den Servern des BSI lagern, austauschen.
Warum BSI? Nun, der Name ist doch als Erklärung ausreichend: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Natürlich sind die Daten dort außer für Sie (und natürlich den gesamten Staatsapparat ohne gerichtlichen Beschluss) verfügbar.
Niemand sonst (außer uns natürlich) hat darauf Zugriff und das Knacken der Server ist unmöglich, da sie erst garnicht gesichert sind. Das ist so dumm, dass es schon wieder schlau ist, da kommt niemand drauf!
Hey, ihr wolltet doch alle Bürgernähe und Transparenz in der Politik. Vorher wollen wir aber Transparenz und besondere Bürgernähe von/mit/über euch.
Gläserner Bürger? Nie nicht! Wir sorgen uns um unser Volk! Auch die Naktscanner dienen mit erweiterten Funktionen nicht nur Ihrer und unserer Sicherheit, nein, bei einer etwaigen Fehlfunktion und erhöhter Strahlenbelastung lassen sich gar Mikrorisse in Ihren Knochen feststellen. Natürlich werden die Daten zentral gespeichert, sodaß sie bei Ihrem nächsten Arztbesuch direkt darauf angesprochen werden können.
1984 Reloaded. Welcome.
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Zugegeben: das ist nun etwas weit hergeholt, allerdings so weit m.E. auch nicht. Die Möglichkeiten sind zum Großteil schon gegeben und ich kann nur hoffen, daß wir es nicht soweit kommen lassen... +grusel+