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Fristlose Kündigung von Root-Server-Kunden?

Ein Blogleser Ewald fragt mich: Auch wenn es einem bei dem ein oder anderen nicht zahlenden Schuldner sicherlich in den Fingern juckt, eine fristlose Kündigung auszusprechen, die ab einer gewissen Dauer der offenen Posten sowohl von der rechtlichen Seite (BGB, AGB) abgedeckt wäre, sehen wir auch, dass die meisten unserer Root-Server-Kunden einen Server meist nicht zum Spaß anmieten, sondern um damit Geld zu verdienen. Eine fristlose Kündigung oder viel zu frühe Sperrung wäre und ist oftmals das Aus für den wirtschaftlichen Betrieb eines Einzelunternehmens, und damit entziehen wir ja unserem Noch-Kunden die Grundlage, um Geld zu verdienen, das dann hoffentlich einmal bei uns landet :-)

Unsere Vorgehensweise ist: Normales Mahnverfahren mit einer Zahlungserinnerung, 3 Mahnstufen, einer Ankündigung zum Inkasso - alles in allem knapp 60 Tage Zeit, um einer offenen Forderung nachzukommen. Spätestens nach Ablauf dieser Frist sperren wir den (oder die) Root-Server, indem wir ihn netzwerk-seitig dicht machen, lassen ihn aber laufen, gerade um evtl. noch laufende Prozesse oder Dienste nicht zu behindern oder ggf. Daten zu zerstören.

Daneben sprechen wir eine reguläre Kündigung innerhalb der normalen Fristen (also derselben Fristen, die auch dem Kunden zustehen) aus, also nicht fristlos. Sollte der Kunde nochmals Zugriff auf die Daten (den Server) brauchen, gewähren wir ihm diesen Zugriff durch übergangsweises Reaktivieren (der Netzwerk-Anbindung).

Kommentare

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Florian

Und was macht Ihr dann, wenn der Kunde am Ende immer noch nicht bezahlt hat? Geld per Inkasso eintreiben lassen? Ich meine, ihr habt ja vorher schon einen nicht unerheblichen Aufwand betrieben. Bei Webhosting-Paketen handhabt ihr das auch so? Da steht der Mahnungsaufwand ja zur Monatssumme irgendwie in gar keinem Verhältnis mehr..

Peter

ICh finde euer vorgehen zwar sehr kundenfreundlich, aber rechnet sich das überhaupt für euch, wenn dann man Ende eh nicht bezahlt wird? Da könntet ihr den Server doch schon einen Monat vorher wieder an einen zahlenden Kunden vermieten.

Tommes

Beim Durchlesen kam mir spontan die Idee "Wow - einen Server 2 Monate für lau...". Da bin ich bestimmt nicht der einzige.

Kundenfreundlichkeit hin oder her: Mit säumigen Schuldenbäckern sollte man kein Pardon kennen. Gibt viel zu viel von so einem Gesindel die absichtlich alles bestellen und nutzen und dann nix für zahlen wollen.
Ich verachte so eine Einstellung!

Peter

Nun, das heißt um Projekte auszuprobieren ob die Einnahmen stimmen, auf zu Manitu, da muss man die ersten 2 Monate nicht zahlen.

Anonym

Die Frage ist doch wie oft kommt es vor das nicht gezahlt wird und wie oft kommt es vor das das Konto innerhalb der 2 Monate ausgeglichen wird.

Wenn die Ausfallquote sehr gering ist, und doch eine ordentliche Zahl an Kunden ihr Konto wieder ausgleichen können. Dann kann man die max 200€ an Root Gebühren vielleicht gerade noch verschmerzen und unter Werbung/Kundenbindung verbuchen.

Anonym

Also ich finde die Vorgehensweise fair und vorallem nachhaltig sinnvoll.

Denn wer hat etwas von einer vorschnellen Abschaltung und die damit verbundene "Abschaltung der Existenz". Gut, vielleicht gibt's auch ein paar Jungs (oder Mädels) die sich einen Root-Server zum Spaß anschaffen, und damit kein Geld verdienen wollen - aber warum sollte denen nicht das gleiche Recht zukommen.

Schließlich hat jeder von uns "kleineren" Unternehmern auch schonmal das Problem gehabt, dass durch verspäteste Zahlung des eigenen Kunden ggf. die selbst erhaltenen Rechnungen 2 Tage länger liegen bleiben mussten....

Ein Teufelskreis...

thomas

2 Tage != 2 Monate.
Und ganz ehrlich: eine frühe Sperrung sorgt für Zahlung oder zumindest Erklärung. Wenn dann der Inhaber des Servers anruft und sagt "Geld kommt morgen", schaltet man ihn wieder an. Wenn er sich daraufhin nicht meldet, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass er noch zahlen wird, rapide.

Du kannst sicher sein: die ganzen Leute, die Handwerker über's Ohr hauen, würden das sofort lassen, wenn die Handwerker Remote-Abschaltung der Heizungen einbauen würden.

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