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Warum hat man die IBAN nicht wie eine Domain gemacht?

Ausgelöst durch

Neues Gesetz verbessert die Position des Bankkunden

habe ich mich gefragt: Warum hat man die IBAN zum Zeitpunkt ihrer Erfindung nicht wie eine Domain gemacht, die man von einem Anbieten zu einem anderen umziehen kann (ohne dass sie sich ändert)?

Sehr wahrscheinlich hat das weniger technische Gründe gehabt. Ich vermute, dass die Lobby der Bankenwirtschaft ihre Finger mächtig im Spiel hatte. Denn wäre eine IBAN an einen Kunden und nicht mehr an eine Bank geknüpft, würde das den Wettbewerb sicherlich steigern - vermutlich zu Gunsten der Kunden.

Ich bin davon überzeugt, dass es technisch mit moderatem Aufwand möglich gewesen wäre. Auch wenn es vielleicht sogar ein erheblicher Aufwand aufgrund der oft angestaubten Systeme der Banken gewesen wäre, hätte man danach ein Gesamtsystem, das dem aktuellen Stand der Technik entspräche.

Kommentare

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Petr

Ein weiterer Vergleich sind die portablen Mobilfunknummern. Früher entsprach der Prefix dem Provider, nun geht es doch mit dem Umzug.

rantanplan

Gutes Beispiel, wobei hier eigentlich die nächste Regulierungsstufe überfällig ist. Die Preise für die Rufnummermitnahme sind nicht mehr nachvollziehbar und dürften auch in keinem Verhältnis zum Aufwand bei den Providern für einen größtenteils automatisierten Vorgang stehen.
Zwar kriegt man die Kosten meistens vom neuen Provider gut geschrieben, nervend ist das aber trotzdem und dient vermutlich auch nur der Wettbewerbsverhinderung.
Genauso sollte es möglich sein, seine Nummer auch aus einem noch laufenden Vertrag hinauszulösen.

Simon

Das ist wohl schon noch relativ viel Handarbeit, wobei da eine Preisregulierung evt. etwas Druck auf die Automatisierungsbestrebungen ausübt.

http://www.sipgateblog.de/wbci-wbcwas-von-rufnummernmitnahme-im-21-jahrhundert/

densch

Nummer sofort aus laufenden Vertrag holen? Das geht schon seit Ewigkeiten ;)

Dennis

Was ich mich auch frage: Warum brauch man noch eine BIC, wenn die BLZ in der IBAN bereits enthalten ist? Das klingt für mich sogar schon irgendwie Umzugsfähig.

Simon

Die BIC soll mittelfristig im SEPA-Zahlungsverkehr verschwinden. Da die IBANs in jedem Land anders aufgebaut sind (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/IBAN#Zusammensetzung ) ist das vmtl. etwas komplizierter das Clearing darauf aufzubauen. Die BIC (von der SWIFT vergeben) ist da alt und bewährt.

Chris

Die BIC ist seit Februar 2016 nicht mehr notwendig - auch wenn viele (Online-)Formulare diese noch abfragen.

Simon

a) nur im Inland
b) nur bei Überweisungen

Lastschriften funktionieren nach wie vor nur mit angegebener BIC.

Stefan

Stimmt nicht, IBAN-only geht inzwischen auch für internationale Lastschriften.

Yves

Aus aufsichtsrechtlicher Sicht ist ein vermehrter Wettbewerb unter Banken gar nicht sinnvoll. Ein steigender Konkurrenzdruck in der Branche gefährdet nämlich die Stabilität des Finanzsystems (bereits von Allen/Gale 2004 nachgewiesen).

Wettbewerb ist nicht immer positiv.

Engywuck

Ich sehe das mit der Rufnummernmitnahme ebenso wie die Autonummermitnahme kritisch. Früher hatte man in der Nummer kodiert einen eindeutigen Verweis auf Sub-Datenbanken und damit eine gewisse Ausfallsicherheit. Wenn in Saarbrücken die Kennzeichen-Datenbank streikte konnte man dennoch die von Köln abfragen, ebenso bei der Telefonnummer - wenn Vodafone-Mobilfunk streikt kann dennoch Festnetz Wiesbaden angerufen werden.
Heutzutage muss letztlich eine gewaltige Datenbank her, die dann ein SPOF wird. Oder wie das meines Wissens bei den Telefonnummern (anfangs?) umgesetzt wurde: 0174 suchte in der Datenbank von Vodafone, von wo dann ein redirect beispielsweise auf die Telekom erfolgt.

Auch das DNS ist übrigens so ähnlich aufgebaut wie derzeit die IBAN (nur umgekehrt :-)): für .de ist die DENIC zuständig, da kann man auch nicht einfach sagen, dass manitu.de künftig doch bitte bei der afnic eingetragen werden soll. Man kann zwar den Admin-C etc. wechseln, den A-Record auf eine beliebige IPv4 weisen lassen und die nameserver-Einträge beliebig umbiegen, aber eingetragen ist manitu.de dennoch bei der DeNIC und nicht in einer zentralisierten globalen DB. Ebenso muss ein A-Record www.manitu.de (global gesehen) bei dem Nameserver eingetragen werden, der bei manitu.de angegeben wurde. Wenn man diesen wechselt ("Domainmitnahme") muss künftig der neue Nameserverbetreiber das verwalten.

So ähnlich ist das bei der IBAN, nur halt ohne Freitext :-) DE für "aha, deutsche Regeln gelten, Stelle 5-12 ist BLZ, in der Bundesbankliste nachschlagen" anstatt ".de hinten, also alles bis zum nächsten Punkt bei den DENIC-Nameservern nachfragen".

Wobei ich mir grad vorstelle, was die Umstellung auf Freitext in der IBAN für interessante Konsequenzen gehabt hätte. Und das nicht nur bei den Banken :-) "Bitte überweisen Sie 512 Euro an DE73BANKAMMAINadolfliebteva"

Sebastian

Freitext ist druchaus möglich.. woanders sogar teils so umgesetzt NL20INGB000Kontonummer

Andreas

Ok und welcher Internationalen Instanz vertrauen wir dann an die Nummern alle zu verwalten?

Nina

Ich denke das ist auch eine Frage der Notwendigkeit, natürlich wäre es besser handlebar und eindeutiger wenn man eine Domain hätte, man kann aber auch nicht erwarten das die daran denken, das man einfacher überweisen könnte wenn man die Nummer kürzt :'D

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