Montag, 21. Juli 2008, 14:19
Juristische Vollpfosten
Zu Rechtsanwälten kann man ja stehen, wie man will. Aber es gibt wirklich Exemplare, die selten dämlich sind.
Vor einigen Wochen meldete sich hier eine Anwältin und ein angeblich geschädigter Mandant, weil auf einem Rootserver bei uns unwahre Behauptungen etc. über ihn verbreitet worden seien. Man bat um Sperrung, was ich ablehnte. Ich bat darum, sich erst mit dem Betreiber des Servers in Verbindung zu setzen, und, sofern die Sache wirklich dringend ist, eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Dann wäre das Thema vom Tisch, dann darf sich ein Richter damit beschäftigen.
Danach hörten wir wochenlang nichts davon, bis heute bei uns und unserem Rootserver-Kunden eine "presserechtliche Abmahnung" einging. Es wäre allerdings von Vorteil gewesen, hätte sich der Anwalt nochmals mit dem Thema beschäftigt. Die Seiten liegen schon länger nicht mehr bei "uns" (unserem Kunden). Somit ist die Sache hinfällig.
Ich habe den Fall, den der Anwalt mit 100.000 Euro Streitwert angesetzt hat, unserem speziellen Versicherer gemeldet, der nun gegen die Sache vorgehen wird (für uns, da es ein Vermögensschaden ist, vollkommen kostenfrei). Wenn es nach mir ginge, würde ich dem Anwalt eines drücken, wenn man zwei Parteien wegen der selben Sache eine Abmahnung schickt, das riecht für mich nach Abzocke. Das aber meine ganz persönliche Meinung.
Vor einigen Wochen meldete sich hier eine Anwältin und ein angeblich geschädigter Mandant, weil auf einem Rootserver bei uns unwahre Behauptungen etc. über ihn verbreitet worden seien. Man bat um Sperrung, was ich ablehnte. Ich bat darum, sich erst mit dem Betreiber des Servers in Verbindung zu setzen, und, sofern die Sache wirklich dringend ist, eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Dann wäre das Thema vom Tisch, dann darf sich ein Richter damit beschäftigen.
Danach hörten wir wochenlang nichts davon, bis heute bei uns und unserem Rootserver-Kunden eine "presserechtliche Abmahnung" einging. Es wäre allerdings von Vorteil gewesen, hätte sich der Anwalt nochmals mit dem Thema beschäftigt. Die Seiten liegen schon länger nicht mehr bei "uns" (unserem Kunden). Somit ist die Sache hinfällig.
Ich habe den Fall, den der Anwalt mit 100.000 Euro Streitwert angesetzt hat, unserem speziellen Versicherer gemeldet, der nun gegen die Sache vorgehen wird (für uns, da es ein Vermögensschaden ist, vollkommen kostenfrei). Wenn es nach mir ginge, würde ich dem Anwalt eines drücken, wenn man zwei Parteien wegen der selben Sache eine Abmahnung schickt, das riecht für mich nach Abzocke. Das aber meine ganz persönliche Meinung.
Kommentare
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Theo
Schwupz
Klar, es gibt Anwälte, die ihre Arbeit nicht ordentlich machen, nicht recherchieren oder wie hier auch wenig Ahnung haben. Aber es gibt auch abzockende Webhoster, faule Studenten und schlechte Bäcker...
Chris
Manuel Schmitt (manitu)
Sich einen falschen Anbieter auszusuchen kann man oft verhindern, indem man sich vorher informiert. Von einem Rechtsanwalt abgemahnt zu werden, ist nichts, was man sich aussucht. Uns macht das jetzt nicht viel aus.
Ein kleinerer Anbieter kann aber schon an der Zahlung der Abmahnungsgebühren (sofern er sie zahlt) scheitern. Es kann nicht Sinn und Zweck unseres Rechtssystems sein, dass ein Unternehmen, egal ob es nun aus 1 oder 50 Mitarbeitern besteht, daran zugrunde geht, weil es vielleicht wirklich einen (i.Z. 1) Fehler gemacht hat. Nehme die Mehrzahl unserer Reseller- und Server-Kunden an, würden viele davon mit einer Abmahngebühr im fünfstelligen Bereich die Gewerbeabmeldung unterzeichnen.
Und wer jetzt kommt und denkt, dass solch "kleine" Anbieter nicht auf den Markt gehören: Dem sei gesagt, dass sich die Gesellschaft bedanken würde, wenn wir die kleinen und mittelständischen Unternehmen aufgrund Rechtsunsicherheit und falscher Entwicklung unseres Rechtssystems wegdiskutieren und wieder eine Kultur der Großkonzerne schaffen. Danke nein.
Schwupz
Abzocke ist in jedem Fall zu verurteilen. Das gilt aber für den Abmahnanwalt wie für den Ladendieb oder den SMS-Chat-Anbieter oder, oder, oder... Und einige von uns erinnern sich ja auch daran, dass man mal mit seinen Angestellten Pech haben kann. Deshalb gleich die ganze Branche immer wieder zu kritisieren finde ich langweilig. Aber ich bezog mich auch weniger auf deinen Post (dich verstehe ich sehr gut) sondern auf meinen Vorredner.
Chris
Manuel Schmitt (manitu)
Wo wirst Du denn Geld verdienen? USA?
Schwupz
Chris
P.S.: Magst du den verrutschten Post bitte löschen?
Name
ckwon
Dass da überhaupt der Serverhoster mit abgemahnt werden kann, ist eben voll daneben.
Wie soll der denn prüfen, ob etwas gesetzmäßig ist oder gelöscht gehört? Und die Gerichte sind völlig uneinheitlich, wann der Betreiber mithaftet und wann nicht, sprich ein kleinerer Betreiber kann sich das Risiko eines Prozesses wohl nicht leisten. Obwohl er ja die Behauptungen gar nicht aufgestellt hat.
Unsinnig.
Manuel Schmitt (manitu)
chrheu
Zudem darf anscheinend jeder Schwachsinn angemahnt werden. Es kann doch nicht sein, dass bei jeder Abmahnung der Anwalt sich das Recht so hinbiegt, wie er es gerade braucht. Natürlich arbeitet der RA im Sinne seines Mandanten, aber warum kommt eine Person straffrei davon, wenn sie Sachen ankreidet oder Dinge in die Unterlassungserklärung schreibt, die rechtlich totaler Kokolores sind?
Aber klar, als Gewerbetreibender wird man abgemahnt, wenn man zwei Wörter in der Widerrufsbelehrung oder den AGB vergisst.
rechtsanwalt duisburg
Andre