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Es war einmal: manitu DSL

Es begann im Juni 2005, also vor rund 15 Jahren. Da begannen wir, eine eigene DSL-Flatrate (und ja, ich warte schon auf das Bashing) auf Basis von T-DSL-Anschlüssen mit Hilfe von ZISP anzubieten. Und zwar mit fester, dedizierter, nicht gesharter IP-Adresse.

In diesen 15 Jahren gingen wir mit unserem Produkt weniger durch technische als durch kaufmännische Höhen und Tiefen, insbesondere was die Kalkulation der Flatrate anbetraf.

Zwischenzeitlich waren wir dazu übergegangen, aus der Flatrate einen Volumen-Tarif zu machen. Und entgegen aller Erwartungen war das für die damals aktiven Kunden fast kein Hindernis, weder preislich noch per se.

Mit dem heutigen Tag ist das Thema "manitu DSL" nun endgültig Geschichte. Wir haben in den letzten 2 Monaten die noch bestehenden Verträge regulär auslaufen lassen, und beginnen heute damit, die nötige Infrastruktur abzubauen bzw. zu deaktivieren.

Der Hintergrund für dieses relativ schnelle ;-) Ende ist eigentlich ganz simpel: Unser Vorhändler, der uns mit dem Produkt beliefert hat, sowie ein weiterer Fallback-Anbieter, bieten ZISP eigentlich schon länger nicht mehr an. Man hat das uns und unseren Kunden zuliebe noch ein paar Monate weiterlaufen lassen. Aber für ein paar hundert Verträge hat sich der nicht ganz kleine Aufwand in Zeiten von All-IP-Anschlüssen (die eben nicht ZISP-fähig sind) einfach nicht mehr gelohnt. Und irgendwann mussten wir einen Schlussstrich ziehen.

Ich hätte Euch an dieser Stelle gerne ein paar Zahlen und Fakten, z.B. zur Anzahl der Verträge oder der Gesamt-Datenmenge, präsentiert. Allerdings haben mir da (zu Recht) unsere Lösch-Algorithmen, die gerade auch wegen der EU-DSGVO alles so zeitnah wie möglich löschen, einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich allen Kunden, die uns so lange die Treue gehalten haben, eben genau dafür: Für ihre Treue.

Kommentare

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AJ

Und was hat die DSGVO mit Nutzerzahlen zu tun?

Manuel Schmitt

Na wenn wir die gesamten Daten zu den Verträgen (stell es Dir simplerweise mal als 1 Vertrag = 1 Zeile in einer Tabelle vor) löschen, sobald der Vertrag nicht mehr genutzt wird, dann haben wir die Information nicht mehr.

Und nein, auch das Autoincrement nutzt nichts, das war nicht 100% fortlaufend.

AJ

Aber deswegen löscht man doch keine betriebswirtschaftlichen Auswertungen, finanzielle und operationelle Kennzahlen, Eingangsrechnungen, Jahresabschlüsse etc. aus denen zumindest annäherungsweise solche Informationen abgelesen werden können?

Manuel Schmitt

Ich habe jetzt auch nicht geschrieben, dass ein Algorithmus Papier vernichtet hat. Ich sprach über die technischen Informationen.

Gerade z.B. zum Traffic kann ich quasi nichts mehr sagen. Das ist in der Tat alles gelöscht.

Wupme

Schade das wären bestimmt interessante Daten gewesen.
Hätte man die von Anfang an ohne Personenbezug gespeichert.
Also quasi. Alle Kunden dieses Tarifs pro Monat, eine einzelne Zahl.

Aber wir könnten uns doch einfach Zahlen erfinden?

Wie hoch waren eigentlich die Preise der Volumenpakete, weißt du das noch?

Chris

Was ist eigenltich aus den Manitu Komplettanschlüssen geworden? Hier wurden vor Jahren mal Testpersonen dafür gesucht. Da hast du nie wieder was zu berichtet, oder es ist an mir vorbei gegangen :-)

Manuel Schmitt

Das hatten wir damals in der Tat "ad acta" gelegt.

SilSte

Wäre so etwas nicht aktuell was?

Ich könnte mir vorstellen mit passenden Features wäre der eine oder andere User da durchaus nicht abgeneigt - auch wenn der Preisdruck (vor allem durch die teure Vorleistung) ja vermutlich nicht ohne ist...

onli

Warum bashing? Das war ein tolles Angebot damals.

Nils Michael Becker

Haha, ich erinnere mich, dass ich vor vielen Jahren wegen des DSL-Produkts meine erste und bislang einzige Kündigung von Manitu als „Poweruser“ bekommen habe. Ich war völlig geschockt und empört.

Manuel hat die (automatisierte) Kündigung nach einer E-Mail von mir sofort mit vielen Worten des Bedauerns zurückgenommen und als Fehler bezeichnet.

Und ich war sehr beschämt, als ich nur wenige Stunden später bemerkte, dass er völlig recht hatte mit der Kündigung: ich Supertechniker hatte irgendwo ein freidrehendes Script in die Welt entlassen, dass den DSL-Anschluss über Wochen 24/7 weitgehend ausgelastet hat.

Damals hätte ich eine zickige Antwort echt verdient gehabt, denn vermutlich habe ich manitu viel Geld gekostet. Aber wie üblich hat Manuel nicht den Kunden blamiert sondern staatsmännisch geschwiegen :-)

Manuel Schmitt

Danke, lieber Nils, für Deine lieben Worte. Das tut gut.

Schön, dass Du so lange Kunde bei uns warst (bzgl. DSL :-) )

Luis

Bin verwundert, dass sich Manitu genötigt sah, automatische Kündigungen zu verschicken? Was genau war der Hintergrund?
Klar: ein Flag, dass man ggf. mal Kontakt mit dem Kunden aufnimmt und die Sachlage erläutert, macht Sinn - dann hätte man in dieser Situation auch gleich die Sachlage entschärft.
Aber automatisiert zu kündigen, ohne den Kunden mal anzuhören, das hätte ich wirklich von Manitu nicht erwartet.

Manuel Schmitt

Auch uns passieren Fehler. In diesem Fall bei einem Algorithmus.

Julian

Vor langer Zeit (bestimmt schon 10 Jahre her) hatte ich auch mal überlegt, manitu DSL zu nutzen, mich letztlich aber dagegen entschieden (wegen der fehlenden Telefonie-Flat, die man bei einem SIP-Anbieter hätte extra buchen müssen).

Letztlich war ich froh darüber. Nachdem der Blogpost über die reale Kosten hier erschienen ist, wusste ich, dass ich manitu richtig viel Geld gekostet hätte als Power User ;-)

Sebastian

Hi Manuel,
wäre es möglich, hier mal ein paar tiefere Details zu der Technik, der verwendeten Infrastruktur, usw. zu veröffentlichen?
Mich interessiert das Thema sehr und es ist schwierig, da an echte Infos aus dem produktiven Betrieb zu kommen.
Auch wenn es jetzt natürlich mittlerweile alles „veraltet“ ist, die technische Neugier ist halt doch noch da ;)

Vielen Dank für deine bzw euren Einsatz und auch mal generell für diesen Blog!

Lg
Sebastian

Klaus

Lieber Manuel,
hier noch ein kleiner Nachtrag.

manitu stand zu Zensursula-Zeiten in einer Liste, die sich gegen die angedachten DNS-Sperren aussprachen und war daher oben auf der Liste als es darum ging, nun auch endlich DSL zu buchen. Daraus wurde dann eine doppelte DSL-Buchung, weil das oben auf das Komplettpaket bei der Telekom draufgelegt wurde. Den Mehraufwand habe ich aber gerne fürs gute Gewissen bezahlt.

Die Einschränkung auf kostenlose 20 GB pro Monat war dann schon ein bißchen happig, und irgendwann wurden wir von der Telekom auf VDSL umgestellt, wodurch dann auch kein manitu-DSL mehr möglich war.

Was vielleicht auch derzeit gar nicht so schlecht ist, weil der Traffic durch Videokonferenzen und Heimbüro so stark angestiegen ist, daß 20 GB da niemals gereicht hätten.

Vielen Dank auf jeden Fall für 8 Jahre manitu-DSL!

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