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Corona-bedingte Kündigung eines Marktbegleiters

Ein jetzt Neu-Kunde war lange Jahre Kunde bei einem Marktbegleiter. Aufgrund der Corona-Situation geriet der (Firmen-)Kunde in eine wirtschaftliche Schieflage, die auf dem Papier zu einer Insolvenz - allerdings in Eigenverwaltung - führte.

Pflichtbewusst informierte unser Kunde seinen bisherigen Hoster und bot ihm an, alle Rechnungen im voraus und auf Vorkasse zu zahlen, um einer Kündigung zu entgehen.

Und was tat unser Marktbegleiter? Der sprach die Kündigung aus.

Mit genau derselben Ehrlichkeit und Offenheit kam der Kunde auf uns zu und informierte uns über Situation mit der Bitte, Kunde werden zu "dürfen" - mit demselben Angebot der Vorkasse.

Natürlich haben wir nicht nein gesagt, und wir haben dem Kunden eine reguläre Zahlung via der üblichen Zahlungsarten angeboten. Ohne Ausnahmen oder sonstige Fallstricke.

Und selbst wenn wir damit schlecht fahren sollten, haben wir vielleicht einem anderen Unternehmen in einer schwierigen Situation ein paar Monate über die Runden geholfen.

Kommentare

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Bernhard

Ich kenne mich da nicht gut aus. Daher die Frage: Warum ist jemand / ein Unternehmen insolvent, wenn Rechnungen noch im voraus und auf Vorkasse bezahlt werden können? Geht es darum, dass dies für die Zukunft nicht sicher gestellt ist, und daher die Möglichkeit von Zahlungsausfällen bei zukünftigen Rechnungen besteht?

Ansonsten: Feiner Zug von Euch! Hoffe, der Kunde bleibt Euch lange erhalten!

Schwachstromblogger

Eine Insolvenz muss man schon beantragen, wenn eine drohende Zahlungsunfähigkeit besteht, also in diesem Fall stark einbrechende Umsätze. Häufigstes Beispiel ist aber, dass ein Kreditgeber einen langjährigen Kredit, warum auch immer, nicht weiter gibt und der Kreditnehmer die Summe nicht aufbringen kann.

Eine Insolvenz in Eigenverwaltung wird häufig dazu genutzt, um Unternehmen von unprofitablen Teilen zu befreien. Wir hatten es letztes Jahr und konnten uns so von langjährigen Mietverträgen unrentabler Objekte befreien.

Geld ist jedoch da und eine Insolvenz dient ja dazu, um beiden Seiten zu helfen. Dem insolventen Unternehmen, damit es weitermachen kann und dem Gläubiger, damit dieser nur den geringstmöglichen Schaden erleidet.

Wäre jedoch kein Geld da, hätte man kein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet bekommen, sondern in diesem Fall würde das Verfahren mangels Masse geschlossen werden.

Blogleser Matthias

#ff8800 ?

Manuel Schmitt

#005d42 , #bed747

Tommes

Das wundert mich dann nicht. Ganz mies da...

qwertz

Ihr macht's ja kompliziert. Klagen die einen gleich weg, wenn man es wagt, irgendwo den Namen zu nennen?

Die waren mal gut

Vor der Übernahme...

Und seit dem Maildebakel bin ich dort auch weg.

debe

Respekt, so sollte Unternehmertum häufiger sein.

Leider wird jemandem, der sich hier entgegenkommend zeigt, manchmal nachträglich noch Stress gemacht: Geht ein Kunde, von dessen eingeschränkter Liquidität man schon wusste, irgendwann über die Wupper, kann ein Insolvenzverwalter durchaus bereits geleistete Zahlungen angreifen, auch Gehälter sind davor wohl nicht geschützt - um mehr Masse in den Topf zu bekommen, von dem dann alle Schulden zu gleichen Teilen abgearbeitet werden.

Das muss hier nicht zutreffen, diese Konstellation hatte aber ein mir bekannter Händler mit seinem Kunden, dessen Insolvenz führte zur Rückforderung von Zahlungen auf gelieferte Waren, weil man ja von der Schräglage des Kunden wusste (leider auch nachweisbar - das Zahlungsziel war mehrfach überschritten worden, entsprechende Korrespondenz belegte das Wissen).

Ich finde die Entscheidung dennoch richtig. Ehrlichkeit sollte häufiger belohnt werden. Und dieser neue Kunde wird ja vermutlich nicht gleich ein halbes Rechenzentrum anmieten, sondern eher in der Gewichtsklasse "Vierteljahr ohne Zahlung bringt Manitu nicht um" agieren - und mit etwas Glück für die Zukunft ein treuer Kunde sein und weitere Kundschaft bringen!

debe

Nachtrag: Wer in dieser Situation einen Vertrag kündigt/nicht verlängert, hat vielleicht den zusätzlichen bürokratischen Aufwand eines insolventen Kunden vor Augen: Bei ohnehin knapp kalkulierten Angeboten muss man die Kunden, die wahrscheinlich mehr Aufwand/Kosten als Einnahmen produzieren, loswerden - wenn Geld der einzige Kennwert für unternehmerischen Erfolg ist.

Michael

Hab zwar nicht sicher erraten wer der alte denn war aber seit Verkauf / Übernahme würde es auf meinen alten passen. Seit dem da die Besitzer gewechselt haben, ging's bei denen auch bergab. Kamen aus dem größten Bundesland. Hab die Vermutung inzwischen nur noch ne Briefkastenfirma um die Postanschrift mit Namen zu erhalten. Rechenzentrum is jedenfalls nicht mehr bei denen.

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