Montag, 16. Mai 2011, 11:30
Aufopfernde Zahlungsbereitschaft
Wirklich beachtlich, dass die Mutter sich hier trotz eigener finanziell sehr angespannter Situation derart aufopfernd zeigt:
da mein Sohn auf Dauer nicht mehr in der Lage sein wird, die mit Ihnen vereinbarten Raten zu zahlen, versuche ich als Mutter seine finanzielle Situation zu verbessern. Da ich selber von ALG 2 lebe und ich mir ein ein wenig Geld leihen könnte biete ich ihnen eine Einmalzahlung von 50.- Euro an. Ich hoffe auf Ihr Entgegenkommen und verbleibe (...)Selbstverständlich sind wir hier entgegengekommen.
Kommentare
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Milka
Stefan
Dann mach das doch gleich umsonst!
Wenn man einen vertrag eingeht,muss man sich auch darum kümmern das man ihn bezahlen kann!
Wenn es nicht gerade um elementare sachen wie auto oder wohnung geht,muss man von jedem der einen vertrag eingeht auch erwarten können das er ihn voll bezahlt.
Diese willkür ist einfach asozial.
Und fall es keine willkür ist sag mir bitte wo ich den gratis server bekomme,hab nämlich auch nur hartz4!
Manuel Schmitt (manitu)
Es abzulehnen (und ganz "umsonst" zu machen), ist in meinen Augen aus mehreren Aspekten heraus nicht zielführend. Einer davon ist, dass man dem Menschen, der sich hier ernsthaft bemüht hat, den wahren Wert seiner Mühe abspricht. Es obliegt uns nicht, die sicher nicht leicht gefallene Entscheidung der Mutter, vermutlich sauer Erspartes zu geben, überheblich abzulehnen, ihr vor den Kopf zu stoßen und damit unnötigerweise unsere ungleich stärkere Position in der Sachlage zu demonstrieren.
Die Dame will mit (tatsächlich!) gutem Beispiel voran gehen. Das hat sie mehr als getan. Die Höhe der Summe, die sie aufbringen kann und wird, hat sie selbst festgelegt, und ich werde diese weder nach oben noch nach unten "korrigieren" wollen.
Es hat etwas mit Moral und Anstand zu tun. Und auch mit Menschlichkeit.
Lammi
anstatt froh zu sein, dass es firmen gibt, die nicht auf formal gerechtfertigen ansprüchen bestehen, sondern ihren kunden ggü. auch mal kulant sein können und wollen.
Manuel Schmitt (manitu)
Anonym
Andererseits ist es Klasse das Manitu hier eine soziale Ader zeigt, jeder kann mal Mist bauen und finanziell abrutschen.
Schade das ich Kabel Internet habe, sonst würde ich über euch surfen.
Manuel Schmitt (manitu)
Aber: Wir bemühen uns in solchen Fragen darum, nicht "oberlehrerhaft" zu wirken, und wäre es sein eigenes Angebot gewesen, hätten wir es ebenso angenommen. Wir möchten vermeiden, darüber zu urteilen, ob es gut oder schlecht ist, wer im Endeffekt das Geld aufbringt (z.B. ob er es sich nur leiht etc.).
El Nico
Außerdem: Da man sich nie sicher sein kann, nicht von heute auf morgen arbeitslos zu sein, ist das mit dem vorausschauenden Handeln auch immer so eine Sache...
Generell merke ich übrigens, da ich selbst in einer sehr sozial ausgerichteten Firma arbeite: Das Konzept der "Gnade" als menschliche Eigenschaft, nennen wir es "Kulanz" im wirtschaftlichen Sinn, zahlt sich aus. Bei uns wird durch die Bank auf Inkassomaßnahmen verzichtet, Zahlungsausfälle werten wir als außerordentliche Kündigung, die PR hat Transparenz als Prämisse, Vertrauen zum Kunden und das ein oder andere zugedrückte Auge sind gängig und wünschenswert - was soll ich sagen, wir wachsen wie verrückt, obwohl wir _viel_ mehr Gewinn erwirtschaften könnten, wenn wir das alles zulasten der Menschlichkeit straffen würden...
All sowas zahlt sich aus, insbesondere, wenn es um die langfristige Schaffung und den Erhalt von Werten (im finanziellen wie moralischen Sinn) geht.